Vorsitzender des Agrarausschusses verstarb am Samstag unerwartet
Am Samstag, dem 20. August, ist der Rügener CDU-Politiker und Vorsitzende des Agrarausschusses des Landtages Mecklenburg-Vorpommern, Udo Timm überraschend mit 70 Jahren verstorben. „Mit dem Rüganer Udo Timm verlieren wir einen erfahrenen und geschätzten Kollegen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, der wir angesichts dieses plötzlichen Verlustes unsere Anteilnahme versichern“, so der CDU-Landesvorsitzende, Innenminister Lorenz Caffiern und der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Harry Glawe.
Auch Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider würdigt ausführlich die Arbeit des Abgeordneten
„Der Landtag verliert in Udo Timm einen engagierten Abgeordneten, der es in beispielgebender Weise verstanden hat, fachliche und regionale Belange mit denen des Landes zu verbinden. Am 28. Juni 1941 im hinterpommerschen Naugard geboren, hatte er auf der Insel Rügen eine neue Heimat gefunden.
Von der Ausbildung her war Udo Timm gelernter Wasserbauer und Tiefbauingenieur, der 40 Jahre lang in unterschiedlichen Funktionen im Meliorationsbau verantwortlich tätig gewesen ist. Fachliche Kompetenz, Heimatliebe, Geradlinigkeit sowie Fleiß und Akkuratesse waren seine herausragenden Charaktermerkmale. Dabei scheute er sich nicht, fußend auf einer reichen Lebenserfahrung auch kontroverse Standpunkte nachdrücklich zu vertreten. Beliebtes Mittel war ihm dabei die plattdeutsche Sprache, die er gern sprach und in der er auch zahlreiche Andachten vor Landtagssitzungen hielt. Insofern hat er zur Authentizität und Lebendigkeit des Landtages beigetragen.
In den Wirren des Untergangs der DDR im Jahr 1989 hat Udo Timm den Weg in die Politik – erst über den Demokratischen Aufbruch, dann über die CDU – gefunden, der ihn am 16. Oktober 1991 als Nachrücker in den Landtag führte. Hier war er zunächst im Petitionsausschuss tätig, wobei ihn seine ausgeprägte „Kümmerkompetenz“ und sein Fleiß bei der Bearbeitung der Petitionen eine große Hilfe waren. Fachliche Anknüpfungspunkte waren ausschlaggebend für seine Mitgliedschaft im Wirtschaftsausschuss, der während der 1. Wahlperiode die Grundlagen für die Landesplanung zu schaffen hatte.
Nach längerer Pause – in der 2. und 3.Wahlperiode gehörte er dem Landtag nicht an – wurde Udo Timm am 22. September 2002 erneut in das Landesparlament gewählt und arbeitete wieder im Petitionsausschuss mit. Neue Betätigungsfelder wurden der Bauausschuss sowie der Landwirtschaftsausschuss, dem er als stellvertretendes Mitglied angehörte Bis zu seiner Berufung an die Spitze des Agrarausschusses hat er seinem Steckenpferd, dem Petitionsausschuss, die Treue gehalten. Unter der Leitung von Udo Timm hat der Agrarausschuss Beschlussempfehlungen zu wesentlichen Gesetzentwürfen in seinem Zuständigkeitsbereich – Naturschutz- und Wasserrecht, Änderung des UVP-Gesetzes, Bodenschutzgesetz erarbeitet. Darüber hinaus, hat er zu diesen die Berichterstattung im Landtag wahrgenommen.
Mit seiner verbindlichen Art, der Fähigkeit Kompromisse zu erarbeiten und dabei dennoch die eigene Meinung zu vertreten hat sich Udo Timm die Achtung aller demokratischen Fraktionen erworben. Seine letzte Amtshandlung war die Einberufung einer Sondersitzung des Agrarausschusses zu den Nässeschäden in der Landwirtschaft, einem Thema, welches ihn als Meliorationsingenieur zeitlebens sehr beschäftigt hat.
Der Landtag Mecklenburg-Vorpommern wird sein Andenken in Ehren bewahren und zur Verpflichtung für seine verbleibende Arbeit machen“, erklärte Bretschneider.
Wahlkreis 33 wählt später
Wie die Wahlleitung bekannt gab, wird die Landtagswahl im Wahlkreis des Direktkandidaten Udo Timm verschoben. Als neuer Termin ist der 18. September vorgesehen. Bis dahin soll der CDU die Möglichkeit gegeben werden, einen neuen Direktkandidaten zu benennen, hieß es weiter.
red