Französischer Botschafter in MV

Seidel: Beziehungen weiter ausbauen

Am Donnerstag hat der französische Botschafter in Deutschland, Bernard de Montferrand, Mecklenburg-Vorpommern besucht. „Bereits bestehende Kontakte zu unserem Land werden vertieft, neue Kontakte können geknüpft werden. Beispielsweise ergeben sich bereits Synergien im Bereich der Luft- und Raumfahrt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel am Donnerstag bei einem gemeinsamen Unternehmensbesuch der Rostock System-Technik GmbH (RST), eine Tochter des französischen Luft- und Raumfahrt-Konzerns EADS in Warnemünde.

JSBDie Wirtschaftsbeziehungen zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Frankreich können in verschiedenen Bereichen weiter ausgebaut werden. „Der Export von MV nach Frankreich ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Hier besteht allerdings noch Potential. Das Land könnte ein wichtiger Partner beim Absatz von Produkten aus Mecklenburg-Vorpommern werden“, sagte Seidel. Auf Frankreich entfallen sechs Prozent der Gesamtausfuhren Mecklenburg-Vorpommerns im Wert von rund 363 Millionen Euro (vorläufige Berechnungen Statistisches Landesamt 2008).

Mecklenburg-Vorpommern exportiert in erster Linie Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung, Waren aus Kunststoff, Sperrholz, Span- und Faserplatten sowie Furnierblätter. Aus Frankreich eingeführt werden vor allem pflanzliche Öle und Fette, PKW und Wohnmobile sowie Blech aus Eisen oder Stahl. Die Importe nach MV beliefen sich im Jahr 2008 auf rund 222 Millionen Euro. Das entspricht ca. 5,1 Prozent der Gesamteinfuhren Mecklenburg-Vorpommerns (vorläufige Berechnungen Statistisches Landesamt 2008). Damit liegt Frankreich in der Summe der Ein- und Ausfuhren mit MV auf Rang 6, nach Dänemark, Russland, den Niederlanden, Großbritannien und Polen.

Seit Oktober 2003 unterhält Mecklenburg-Vorpommern eine Partnerschaft mit der Region Poitou-Charentes im Westen Frankreichs am Atlantik südlich der Loire und nördlich von Bordeaux. „Die Wirtschaft der Region ist ähnlich wie in Mecklenburg-Vorpommern stark durch Klein- und Mittelbetriebe geprägt“, sagte Seidel. Wichtige Wirtschaftszweige der französischen Partnerregion sind Landwirtschaft, Ernährungsindustrie (Milchprodukte, Cognac), Holz-, Papier- und Lederverarbeitung sowie Tourismus. La Rochelle ist ein wichtiger Hafen für Holz und Getreide sowie größter Sportboothafen Europas.