Rostocker nehmen an 32. Internationaler Waterbike Regatta teil

Studenten wollen mit „annaX“ den Sieg

Auch in diesem Frühjahr geht es für die Studierenden der Fakultät Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock bei der 32. Internationalen Waterbike Regatta (IWR) darum, die Krone der europäischen Schiffbaustudenten im Tretbootfahren zu gewinnen. Vom 4. bis 8. Mai 2011 treten die angehenden Ingenieure in Hamburg gegen Teams aus Polen, Italien, Kroatien, der Türkei, den Niederlanden und aus Deutschland an. Der Gesamtsieg bei der IWR wird in verschiedenen Renndisziplinen ermittelt, vom 10-Meter-Sprint bis zur 10-Kilometer-Langstrecke, im Slalom und im Vorwärts-Stop-Rückwärts gilt es, sich zu behaupten. Die Ansprüche der Rostocker sind hoch. „Wir wollen nichts anderes als den Gesamtsieg auf der IWR in diesem Jahr“, sagt Dipl.-Ing. Max Haase vom Center for Marine Information Systems der Rostocker Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik.

Die Boote aller Teilnehmer sind selbst entworfen, konstruiert und gebaut und dürfen nicht länger als sechs Meter sein. Dabei kommen nur Hightech-Materialien wie Karbonfasern und hochfestes Aluminium zum Einsatz, die mechanischen Komponenten kommen aus dem Bahnradsport. Das erfolgreichste Rostocker Renntretboot heißt „annaX“ und stammt aus dem Jahr 2007. Es besitzt zwei unterschiedlich große Rümpfe, wobei die Fahrer quer zur Fahrtrichtung sitzen. Rennfertig wiegt das Boot nur 45 kg. Die Erfolge sprechen für sich, die  aufstrebenden Rostocker Schiffbauer wurden mit „annaX“ 2008 Sprintweltmeister und im Jahr 2009 Europameister und IWR-Sieger. Gefördert werden die Waterbiker unter anderem von verschiedenen Lehrstühlen der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik und von Unternehmen aus der maritimen Industrie der Region.

Nachdem die Rostocker den Titel mit ihrem Renntreter „annaX“ vor zwei Jahren vor heimischem Publikum gewannen und im letzten Jahr im polnischen Stettin nicht verteidigen konnten, wollen sie den Pokal in diesem Jahr wieder an die Warnow holen. Dazu haben sie im Winter nicht nur hart trainiert, sondern auch das Boot weiter entwickelt. „Beim Vorwärts-Stop-Rückwärts braucht unser Boot sehr lange, um aufzustoppen“, weiß Schiffbaustudent Hannes Lindner (25). Bremsklappen müssen also her. Dazu hat das Team nach aufwendigen numerischen Berechnungen Bremsschaufeln nach dem Prinzip der Impulsumlenkung gefertigt. „Das ist vier Mal so effizient wie ein Bremsfallschirm unter Wasser“, hat Lindner berechnet. Auch mechanische Komponenten wurden erneuert. „Die Lager für die Antriebswelle erzeugen viel Reibung und müssen ab und an ausgewechselt werden“, sagt Teamkapitän Sebastian Schenk (24). Damit die Lager auch wirklich rund laufen, haben die insgesamt 15 jungen Frauen und Männer über die Osterfeiertage das Boot im Rostocker Stadthafen getestet. Nun ist nur noch der letzte Feinschliff bis zur Regatta nötig. Weitere Testfahrten im Wasser und auf der Radrennbahn sollen dem Team helfen, die Krone der Waterbiker zurück zu erobern.

Quelle: Universität Rostock