Ringstorff: Widerstand des 20. Juli 1944 ermahnt uns, politisch wach zu bleiben

„Der Widerstand gegen die NS-Gewaltherrschaft am 20. Juli 1944 scheiterte. Die Menschen, die hinter ihm standen, und ihn mit dem Tod bezahlten, verfehlten ihr Ziel. Aber sie hinterlassen uns ein Vermächtnis, das in die Gegenwart und Zukunft reicht“, sagte Bundesratspräsident Dr. Harald Ringstorff im Vorfeld der Kranzniederlegung zum Gedenken an den 20. Juli 1944 im Ehrenhof des Bendlerblocks in Berlin.

„Sie ermahnen uns dazu, politisch wach bleiben. Wenn sich die Feinde der Demokratie erst breit gemacht und eingenistet haben, ist es zu spät. Nie wieder darf es so weit kommen, dass sich eine schweigende Mehrheit nicht zuständig und verantwortlich fühlt für das, was in Deutschland passiert.

Demokratie lebt nicht von innerer Haltung, sondern von überzeugtem Handeln. Dabei sind in der Regel keine Heldentaten gefragt, sondern alltägliche Menschlichkeit. Es geht um die Zivilcourage jedes einzelnen Bürgers und eine aktive Bürgergesellschaft. Diese muss den Rechtsextremisten immer und überall klarmachen, dass ihr Gedankengut nicht auf fruchtbaren Boden fällt. Ob Ausländerfeindlichkeit, Gewalt und Intoleranz – sagen wir laut und vernehmlich ‚Nein!‘ überall dort, wo es notwendig ist.

Für die Feinde von Demokratie und Toleranz darf es keine Toleranz geben. Wegschauen, ignorieren, schweigen – all das dürfen wir nicht!“, so der Bundesratspräsident abschließend.