Mehr Ausbildungsplätze als Bewerber

Wie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus mitteilte, gab es in diesem Jahr deutlich mehr Ausbildungsangebote als Bewerber.

2010 standen 9.744 gemeldeten Bewerbern (Vorjahr: 12.161, -2.417 oder 19,9 %) 12.145 gemeldete Stellen gegenüber (Vorjahr: 12.781, -636 oder 5,0 %). Der Anteil der Altbewerber lag bei 54,3 Prozent (5.290, Vorjahr 6.525). Insgesamt wurden 9.959 betriebliche Stellen angeboten, 858 oder +9,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anteil außerbetrieblicher Stellen sank um 40 Prozent und lag bei 2.186.
975 unbesetzten Stellen (Vorjahr: 670, +45,5 %) standen 225 unversorgte Bewerber (Vorjahr: 281, -19,9 %) gegenüber. Dabei finden sich vor allem in gastronomischen Ausbildungen und bei Fachverkäufern, Fleischern und Bäckern freie Stellen.

Die Zahl der Schulabgänger aus den allgemeinbildenden Schulen ist zudem auf 10.486 gesunken. Prognostiziert wird ein sich in den nächsten Jahren fortsetzender Rückgang der Schulabgängerzahlen. So werden bis 2026 die Schulabgängerzahlen kaum mehr über 12.000 pro Jahr ansteigen. Zum fehlenden Nachwuchs kommt die Tatsache, dass in Mecklenburg-Vorpommern die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter durchschnittlich um 1.200 pro Monat abnimmt.

Dennoch: Für Betriebe, welche leistungsschwächere Jugendliche ausbilden wollen, bietet die Bundesagentur für Arbeit Fördermöglichkeiten an, wie z.B. ausbildungsbegleitende Hilfen mit Stützunterricht und sozialpädagogischer Betreuung im Rahmen einer betrieblichen Ausbildung.

Wirtschaftsminister Jürgen Seidel sagte am Dienstag auf der Landespressekonferenz dazu: „An diesen Zahlen müssen sich Wirtschaft und öffentlicher Dienst orientieren, wenn sie Nachwuchs- und Fachkräfteentwicklung betreiben. Chefs, Betriebs- und Personalleiter müssen alle Chancen nutzen, um die Fachkräfte der Zukunft auszubilden. Die Wirtschaft darf nicht sehenden Auges in eine Fachkräftekrise laufen. Angesichts des zunehmenden Fachkräftebedarfes bleibt Ausbildung das Gebot der Stunde.“