Handwerk zahlt Lehrlingen mehr Geld

Immer noch freie Lehrstellen für 2011 im Angebot

Zu Beginn des Ausbildungsjahres am 1. September wurde in vielen Handwerksberufen die Ausbildungsvergütung erhöht. Die Branchen reagieren damit auch auf den Nachwuchsmangel und machen ihre Lehrstellen attraktiver.

Die Tariferhöhung geht quer durch die Gewerke. So bekommen angehende Dachdecker im 1. Lehrjahr jetzt 470 Euro. Dies bedeutet eine Steigerung um 4,3 Prozent. Im dritten Lehrjahr geht ein Azubi dann bereits mit 920 Euro (vorher 875) nach Hause.

Am stärksten ist die Vergütung bei den Gerüstbauern nach oben geklettert: Von 400 auf 570 Euro im 1. Lehrjahr bedeutet eine Steigerung um fast 30 Prozent. Im dritten Lehrjahr verdient der Azubi 990 Euro (vorher 700). Damit ist das Niveau der meisten Berufe im Bauhauptgewerbe erreicht, die seit Jahren die zweitbesten Ausbildungsvergütungen aller Wirtschaftsbranchen überhaupt zahlen.

Auch im Bäckerhandwerk ist der Lehrlingslohn um 5,3 Prozent auf 380 Euro im 1. Jahr angestiegen. Zum 1.9.2012 folgt eine weitere Erhöhung auf 400 Euro. Das Elektrohandwerk reagiert ebenfalls auf den akuten Nachwuchsmangel: 430 Euro im 1. Lehrjahr bedeutet eine Steigerung um rund 18 Prozent. Bei den Malern und Lackierern ist die Vergütung im 1. Lehrjahr von 333 auf 450 Euro angestiegen.

Für Peter Günther, den Präsidenten der Handwerkskammer Schwerin sind diese Erhöhungen ein gutes Argument im Wettbewerb um den Ausbildungsnachwuchs. „Natürlich kann das Handwerk auch mit attraktiven Berufsbildern und einem familiären Arbeitsklima punkten. Es wäre aber falsch, die finanzielle Motivation für eine berufliche Entscheidung zu unterschätzen“, so Günther. Wichtige Grundvoraussetzung für die Anhebung der Vergütung sei jedoch die derzeitige positive Konjunktur.

Für Ausbildungsplatzsuchende bietet die Handwerkskammer Schwerin kurzfristig immer noch rund 250 freie Lehrstellen an.

Redaktion NordHandwerk