Der Kauvorgang von Säugetieren – Vortrag in Greifswald

Der Schlüssel zum Erfolg? Wie Zähne die Entwicklung der Säugetiere beschleunigten.

Verschiedenartige Zähne sind nicht nur ein grundlegendes Merkmal von Säugetieren. Mit den speziellen Kauwerkzeugen konnten sie fast alle tierischen und pflanzlichen Nahrungsquellen erschließen und sich so rasant entwickeln. Dr. Thomas Kaiser vom Zoologischen Institut und Museum aus Hamburg spricht am Donnerstag, 12. Mai 2011, zum Thema Der Kauvorgang von Säugetieren – Funktionsmechanismen und Evolution von Zahnstrukturen. Der Vortrag findet um 17:15 Uhr im Hörsaal der Zoologie statt.

Säugetiere gibt es seit mehr als 200 Millionen Jahren. Ihre große Entwicklungschance kommt jedoch erst, als vor 65 Millionen Jahren viele Gruppen der Reptilien aussterben. Trotzdem hängt die rasante Entwicklung der Säugetiere in der Erdneuzeit entscheidend mit der Fähigkeit zusammen, Nahrung zu kauen. Säugetiere sind so in der Lage, sich fast alle tierischen und pflanzlichen Nahrungsquellen zu erschließen und äußerst effizient mit Energie umzugehen. Der Schlüssel für diesen Innovationsschub liegt in der Funktion der Zähne. Weil Säugetierzähne nicht nachwachsen, müssen sie auch funktionieren, wenn sie sich bereits abgenutzt haben. Erst in jüngster Zeit beginnt man zu verstehen, wie Säugetiere es schaffen, mit ihren Zähnen die unterschiedlichen Materialien mit möglichst wenig Kraftaufwand zu zerkleinern. Weil die Funktion sich durch die Abnutzung verändert, haben sich Ausgleichsmechanismen entwickelt, die sich erst bei fortgeschrittener Zahnabnutzung auswirken. Säugetierzähne sind sogar Vorbild für technische Entwicklungen, wenn es darum geht, Schneidesysteme mit möglichst langer Haltbarkeit herzustellen.

Vortrag: Dr. Thomas Kaiser (Hamburg)
Donnerstag, 12. Mai 2011, 17:15 Uhr
Hörsaal, Zoologisches Institut und Museum
Johann-Sebastian-Bach-Straße 11/12, 17489 Greifswald