Antirassistische Kundgebung in Rostock

Etwa 120 Menschen erinnerten an Pogrom von 1992 und protestierten gegen NPD-Wahlkampf

Am Mittwoch, dem 24.09.2011 erinnerten etwa 120 Menschen direkt im Stadtteil Lichtenhagen an die rassistischen Ausschreitungen von 1992. Mit Redebeiträgen und Originalaufnahmen von damals machten sie auf die tagelange Gewalt gegen die damalige Flüchtlingsunterkunft und ein Wohnheim von Vietnamesen aufmerksam, die von mehreren Tausend Menschen beklatscht wurde. Die Veranstaltung war Teil der Kampagne „Wake up – Stand up! Keine Stimme den Nazis in MV!“ gegen den Landtagswahlkampf der NPD.

„Genau 19 Jahre nach dem Pogrom ist es wichtig, vor Ort die Erinnerung an die Ereignisse wachzuhalten“, so Hanna Wildt, Sprecherin der Kampagne „Wake up – Stand up! Keine Stimme den Nazis in MV!“. „Sie muss Mahnung sein, auch heute noch gegen rechte Stimmungsmache und rassistische Stigmatisierung aktiv zu werden. Insbesondere der Propaganda der NPD und ihrer menschenverachtenden Ideologie, die immer wieder Gewalt zur Folge hat, gilt es entschieden entgegenzutreten.“

Die Kampagne „Wake Up Stand Up! Keine Stimme den Nazis in MV“ wird von einem breiten Bündnis von nicht-rechten Vereinen, Projekten, Bands und Clubs aus Mecklenburg-Vorpommern getragen, die gegen den Wahlkampf der NPD aktiv sind. Mit Flugblättern und Veranstaltungen informieren sie über die Ideologie und Propaganda der Partei, weisen auf die mörderischen Konsequenzen neonazistischer Hetze hin und rufen zu mehr Engagement auf.

Weitere Aktionen in den folgenden Wochen sind u.a. ein antifaschistischer Aktionstag am 27. August in Rostock sowie eine Demonstration in Schwerin am 03. September, einen Tag vor der Wahl.