Zwischen Olympia sowie regionalen und nationalen Ligen: Der Handballsport

Nachgefragt bei Danny Anclais, Trainer der Mecklenburger Stiere

Das olympische Handball-Turnier der Männer 2016 in Rio wird hierzulande sicher ein großes Interesse finden. Anfang des Jahres wurde das deutsche Team Europameister mit dem gebürtigen Wolgaster Johannes Sellin, der leider für das Olympia-Team keine Berücksichtigung fand.

 

Zwischen Olympia…

 

Das deutsche Herren-Handball-Team muß nun in Rio erst einmal in der Vorrunden-Gruppe B gegen Schweden (7.August), Polen (9.August), Frankreich (11.August), Slowenien (13.August) und Ägypten (15.August) ran.

In der Olympia-Historie des Herren-Handballsportes gab es bislang oft erfreuliche Resultate, so 1936 Gold im Feld-Handball und im Hallen-Handball 1972 Platz vier (DDR), 1976 Platz vier (Westdeutschland), 1980 Gold (DDR), 1984 Silber (Westdeutschland) und 2004 Silber (Deutschland vereint).

…und regionalen Herausforderungen

Aber nicht nur der olympische Herren-Handballsport steht derzeit im Fokus. In M-V bereitet sich unter anderem der HC Empor Rostock auf die neue Saison in der zweiten Bundesliga 2016/17 vor und die Mecklenburger Stiere aus Schwerin erhalten zurzeit den „sportlichen Feinschliff“ für die kommende Spielzeit 2016/17 in Liga drei.

Nachgefragt bei Danny Anclais, Trainer der Mecklenburger Stiere

D.Anclais über die kommenden handballsportlichen Herausforderungen – regional und international

„Viele Handballvereine in Deutschland leisten eine hervorragende Nachwuchsarbeit…“

Frage: Die Dritt-Liga-Saison 2016/17 im Handball der Herren rückt immer näher. Wie verlief die bisherige Vorbereitung der Mecklenburger Handballstiere?

Danny Anclais: Ich bin bisher sehr zufrieden mit dem Stand der Vorbereitung. Wir haben bereits zwei Trainingslager absolviert, enorm viel in Sachen Athletik und Kondition getan und frühzeitig begonnen, uns spielerisch als neu formierte Mannschaft aufzustellen.

Das komplette Team hat hart gearbeitet. Ein Dankeschön geht an unsere vielen Helfer und unseren Betreuerstab, unter anderem an Mannschaftsarzt Dr. Jens Iwe und sein Team, Fitnesscoach Guido Lautenschläger, Physiotherapeut Andreas Schmidt, meinen Co Joerg Bär und Teammanager Stephan Riediger.

Frage: Welche Vorbereitungsturniere stehen noch aus?

Danny Anclais: Wir nehmen am Wochenende traditionell am MBS-Cup des Oranienburger HC teil. Das ist ein Kräftemessen auf Augenhöhe, der uns zeigen wird, wo wir mit unseren Vorbereitung stehen.

Ganz besonders freuen wir uns auf ein Turnier, das uns erstmals ermöglicht wird: Unser Hauptsponsor Elbe-Haus® lädt mit den Mecklenburger Stieren am 27.August in Wismar zum Elbe-Haus®-Cup ein.

Als Kontrahenten empfangen wir keine Geringeren als die Vertretungen von Handball Esch unter Trainer Holger Schneider, einem in der Region mehr als gut bekannten Handballer und Coach. In der letzten Saison spielte das Team den Challenge Cup, nächstes Jahr wird es Europapokalteilnehmer sein.

Des weiteren erwarten wir If HF Ystad und damit einen aktuellen EHF-Pokal-Teilnehmer. Mit dem TSV Altenholz, unser Gegner in der kommenden Saison, wird das Teilnehmerfeld komplettiert. Für mich hat dieses Turnier einen großen sportlichen Wert, weil wir uns an starken Gegner messen werden. Ich bedanke mich bei Hendrik Rößler von Elbe-Haus® für diese wunderbare Gelegenheit.

Frage: Wie viele Zugänge gab es bei den Stieren konkret? Was sind die sportlichen Ziele für die kommende Saison?

Danny Anclais: Wir haben uns sehr breit aufgestellt. Neu im Team sind der ehemalige Schweriner und Erstliga-erfahrene Christian Zufelde – ein Alleskönner, Jan Kominek, der aus dem Tor des HC Empor zu uns gewechselt ist, der Rückraumspieler Marko Curcic sowie die Youngster Mathias Mark Pedersen und Magnus Aust (beide 19).

Aus unserer zweiten Mannschaft verstärkt Robert Köhler das Team. Im erweiterten Kader haben auch junge Spieler aus den eigenen Reihen ihren Platz bekommen: Es sind Pascale Stender, Jakob Weinand und Jan-Eric Mulsow.

In einem starken Teilnehmerfeld der 3. Liga ist ein einstelliger Tabellenplatz unser Ziel. Das ist ein Stück harter Arbeit, weil jeder jeden schlagen kann. Ich blicke jedoch optimistisch nach vorn.

Frage: In Kürze beginnt auch das olympische Herren-Handball-Turnier in Rio. Welche Chancen geben Sie dem deutschen Team?

Danny Anclais: Ich bin sehr zuversichtlich, dass unser Nationalteam auch in Rio zeigen wird, dass wir eine sehr große Handballnation sind. Die Präsenz so vieler junger Spieler in der Nationalmannschaft steht für den Stellenwert und das Niveau in der Ausbildung unseres Sportes. Viele Handball-Vereine in ganz Deutschland leisten dafür eine herausragende Nachwuchsarbeit. Diese wird sicher gebührend am Zuckerhut belohnt werden.

Dagur Sigurðsson hat bereits bei der EM im Januar gezeigt, dass Besonnenheit und punktgenaues Abrufen des Leistungsvermögens eine großartige Bass für ein erfolgreiches Abschneiden sind. Das ganze Team ist mega-sympathisch und wird bei jeder Partie unsere volle Unterstützung haben.?

Vielen Dank, dann weiterhin bestes handballsportliches Engagement und maximale Erfolge mit den Schweriner Handball-Stieren!

Marko Michels