Wismars Faustkämpferin Anne Cravaack im Blickpunkt

Zwischen „Happy Meal“ und „Happy Punch“ – Box-Amazone Anne Cravaack

In der linken Hand die Box-Handschuhe und in der rechten Hand ein frisches „McChicken“ – so lässt sich die berufliche Gegenwart von Anne Cravaack beschreiben.

Seit 2003 hat sich die „Amazone“ dem Faustkampf verschrieben und trainiert, wenn es die Arbeitszeit erlaubt, zwei- bis dreimal wöchentlich im Box-Raum der Sporthalle an der Bürgermeister-Haupt-Strasse. Die 19jährige Wismarerin absolvierte bis Mai 2008 eine Ausbildung zur „Fachfrau für System-Gastronomie“ bei den Fietz-Restaurant-Betrieben, vorwiegend bei McDonald´s Wismar.

ACSportlich landete Anne u.a. bei den deutschen Juniorinnen-Meisterschaften in Berlin 2007 nicht nur einen „goldenen Treffer“: Im Finale des Federgewichtes bezwang sie die Schwerinerin Claudia Schulz (BSC Schwerin) mit 46:14 Punkten.

Seit den großen Erfolgen von Regina Halmich, die mittlerweile ihre aktive Laufbahn beendet hat, ist Frauen-Boxen hierzulande „in“. Mit Susi Kentikian oder Ina Menzer stehen bereits erfolgreiche Athletinnen nicht nur als neue deutsche „Box-Queens“ bereit, sondern sind bereits „ganz oben“ in ihren Gewichtsklassen.

Doch war eine Regina Halmich ein Vorbild für Anne ? „Natürlich ist Regina Halmich eine außergewöhnliche Frau und Boxsportlerin. Sie hat das Frauen-Boxen ungemein populär gemacht und unserer Sportart damit einen ungemeinen Schub verliehen !“, meint die Boxerin beim PSV Wismar, die aufgrund der Prüfungen im letzten Jahr, die sie mit Bravour bestand, seltener im „Ring“ zu erleben war. – Boxen und Frauen war noch vor 17 Jahren ein „Widerspruch in sich“.

ACWie kam also die Hanseatin Anne Cravaack zum Faustkampf ?! Dazu Anne: „Na, na, so ein `Widerspruch` ist das gar nicht. Ich empfand das Boxen stets als interessante und abwechslungsreiche Sportart. Mein Vater, ein ehemaliger Kanu-Sportler, und mein Freund haben da eher ein ambivalentes Verhältnis, während meine Mutter sich ebenfalls fürs Boxen begeistern kann … Eigentlich wollte ich ursprünglich zum Kick-Boxen, doch das wurde in Wismar leider nicht angeboten und so kam ich 2003 `über` meinen Bruder, damals selbst noch aktiv im Boxring, zum `normalen` Boxsport.“.

Nun ist die sympathische Sportlerin mehr bei „Mc Donald`s“ im Schloßparkcenter in Schwerin aktiv – etwa auch beim Essen  ? „Ich liebe `Pommes` und `Burger`, die könnte ich `ohne Ende` schlemmen. Zusätzlichen Kilos trainiere ich vor den Kämpfen oder beim Sparring allerdings schnell wieder ab. Eine Woche intensives Training und ich habe mein Wettkampfgewicht wieder zurück !“, verrät Anne das Geheimnis ihrer Model-Figur.

FvTBoxen und Wismar, das ist aber nicht erst dank Anne Cravaack eine attraktive Symbiose. Box-Urgestein Fiete von Thien, der „Mr.Boxsport“ in der Hansestadt, war sechs Jahrzehnte für den Boxsport im bzw. am „Ring“ im unermüdlichen Einsatz und hat 2009 ein rundes Jubiläum „vor den  Fäusten“ !

M.Michels

F.: mm (5)