„Von Lieb’ bis Leid“ – Liederabend in Boldevitz

Netta Or singt Eichendorff-Vertonungen von Schumann

Ein Liederabend, ganz dem diesjährigen Jubilaren Robert Schumann gewidmet, findet am Mittwoch, dem 07. Juli um 19:30 Uhr im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern in der Kapelle des Gutshauses in Boldevitz statt. Sopranistin Netta Or singt in der Reihe Fokus Schumann, begleitet von Pianist Boris Kusnezow, Schumanns Liederkreis op. 39 und weitere Melodien aus der Feder des Zwickauer Komponisten, dem die Festspiele MV in diesem Jahr eine eigene Reihe gewidmet haben.

Netta OrDie gebürtige Israelin Netta Or studierte an der MHS Köln und belegte Meisterkurse u. a. bei Kurt Moll und Joan Dorneman (MET New York). Noch als Studentin wurde sie an die Karlsruher Händelfestspiele engagiert. Von 2003 bis 2009 war Netta Or festes Ensemblemitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf und wurde 2006 als „Star der neuen Generation“ bei den Salzburger Festspielen der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Sommer 2008 wurde Netta Or für ihre Adina in Donizettis „L’elisir d’amore“ an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf mehrmals als „Beste Nachwuchssängerin“  nominiert und darüber hinaus für ihre „herausragenden künstlerischen Leistungen“ mit dem „Förderpreis der Stadt Düsseldorf für Musik“ ausgezeichnet. Sie trat bereits im Concertgebouw Amsterdam, in der Kölner Philharmonie und der Beethovenhalle Bonn und auf.

Boris Kusnezow wurde 1985 in Moskau geboren und begann 1998 als Jungstudent an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. In Meisterkursen bei u. a. Bruno Leonardo Gelber, Hans Leygraf und Vladimir Krainev vertiefte er seine Studien. Im März 2009 gewann er den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs, der in diesem Jahr in nur drei der insgesamt 13 Kategorien vergeben wurde. Für sein herausragendes Spiel erhielt er zudem den „Erika Claussen- Preis“ und wurde in die „Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler“ des Deutschen Musikrats aufgenommen. Seine Konzerte führten Boris Kusnezow bereits auf namhafte Podien, darunter die Laeiszhalle Hamburg. Boris Kusnezow ist Stipendiat der Oscar und Vera Ritter-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Yehudi Menuhin „Live Music Now“, der Deutschen Stiftung Musikleben sowie der Studienstiftung des deutschen Volkes.

Bei dem Liederkreis op. 39 handelt es sich um zwölf Vertonungen von Gedichten Joseph von Eichendorffs, die 1840 erschienen sind und heute eine feste Größe innerhalb des romantischen Liedrepertoires darstellen. Des Weiteren sind Lieder von Zemlinsky, Wolf und Schönberg zu hören.

In der Internationalen Kammermusikreihe „Junge Elite“ präsentieren die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern seit 15 Jahren junge Nachwuchstalente. Die Karrieren dieser jungen Künstler kann das Festspielpublikum nicht nur „von klein auf“ mit erleben, sondern erhält auch die Möglichkeit, an der Vergabe des begehrten Publikumspreises aktiv mitzuwirken. Dieser stellt als einer unter drei Preisen, die an die Junge Elite vergeben werden, die Eintrittskarte in die Festspielfamilie dar.

Das Gutshaus in Boldevitz wurde 1635 erbaut und ging 1762 in den Besitz des Regierungsrats und Kunstmäzens Adolf Friedrich von Olthoff über. Dieser baute den Besitz zu seinem Landsitz aus und fügte die beiden markanten Seitenflügel an. Ein kunstvoller Park mit Schwanenteich entstand. Den Saal gestaltete der Landschaftsmaler und Künstler Jakob Philipp Hackert mit sechs großformatigen Landschaftstapeten. Goethe, der 1811 eine Biografie Hackerts herausgab, erwähnte das Gut unter dem Namen „Bolwitz“. 1993 wurde das Gutshaus aufwendig restauriert.

Karten für das Konzert, das Programm der Saison sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 – 591 85 85 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.

Programm
Mi. 07.07., 19:30 Uhr
Boldevitz, Kapelle des Gutshauses
Junge Elite
Fokus Schumann
Netta Or, Sopran
Boris Kusnezow, Klavier
R. Schumann: Liederkreis op. 39, „Lied der Suleika“ op. 25/9, „Schmetterling“ op. 79/2, „Lied der Philine“ op. 98a u. a.
A. Zemlinsky: Walzer-Gesänge nach toskanischen Liedern von Gregorovius op. 6
H. Wolf: Italienisches Liederbuch
A. Schönberg: Brettl-Lieder
Preis: € 18,-

Foto: www.sylkegall.com