Typisch!: Eisiger Job – Die letzten Klappfischer vom Bodden

Sendetermin: Donnerstag, 10. Februar 2011 | 18.15 bis 18.45 Uhr | NDR Fernsehen

Still liegt er da – der Bodden, von einer geschlossene Eisdecke bedeckt, ruht die ganze Landschaft. Kaum ein Mensch ist unterwegs, es ist viel zu kalt. Nur ein leises und rhythmisches Geräusch unterbricht die Stille des Winters. Die Quelle des Geräusches ist weit draußen, auf dem zugefrorenen Bodden, zu finden. Einsam und allein sitzt hier Norbert Breuer vor einem Eisloch und klopft mit zwei Knüppeln immer wieder auf ein ins Eis geschobenes Holzbrett. „Ich hätte auch Schlagzeuger werden können“ meint er lachend. Durch das rhythmische Klappern werden die Fische zum Eisloch und zu den Netzten gelockt. Klappfischen nennt sich diese Art des Fischens und Norbert ist einer der letzten Klappfischer auf dem Bodden. Nach ihm gibt es keinen Fischer mehr in der Familie, sein Sohn studiert BWL in Hamburg und hat mit dem Fischen nichts am Hut. „Ich habe das Fischen noch bei meinem Alten gelernt“, meint Norbert. Sein „Alter“, das ist sein 80-jähriger Vater Heinz, auch er geht noch manchmal mit auf das Eis, aber nur um zu gucken, was der Sohn so fängt. Um auf dem Eis etwas zu fangen, muss man früh starten.

Zusammen mit seinem Bruder Günther, der Norbert im Winter ab und zu mal aushilft, und bewaffnet mit langen Holzstangen, Kettensäge und Netzen machen sie sich auf den Weg ins Eis, das Ganze ist nicht ungefährlich. Wenn das Eis dick genug ist, gehen die beiden nicht zu Fuß hinaus, sondern nehmen ihren Motorschlitten, ein umgebautes Moped der Marke Eigenbau, mit auf den zugefrorenen Bodden. Zehn Zentimeter muss das Eis schon dick sein, um es gefahrlos zu betreten und selbst dann ist es nicht ganz ungefährlich. Es gibt immer wieder Stellen mit dünnerem Eis und sogar Wasserlöcher. Ein Job, den nur gestandene Fischer wagen. Typisch!: Eisiger Job – die letzten Klappfischer vom Bodden.