Tischtennis: Zwischen Olympia und Landespokal M-V

Die neue Tischtennis-Saison beginnt auch in M-V

Auch in Rio de Janeiro 2016 spielten – wie erwartet – die chinesischen Tischtennis-Spielerinnen und -Spieler die sportliche Hauptrolle. China erkämpfte in den vier Entscheidungen viermal Gold, zweimal Silber. Den „Medaillen-Rest“ teilten Japan (einmal Silber, zweimal Bronze), Deutschland (einmal Silber, einmal Bronze) und Nordkorea (einmal Bronze) unter sich auf.

Die Olympiasieger 2016: Made in China

Bei den Herren siegte der achtfache Weltmeister (2006-2016), Ma Long, vor seinem Landsmann Zhang Jike, siebenfacher Weltmeister (2010-2016). Rang drei ging an den Japaner Jun Mizutani, der sich im Spiel um Platz drei gegen den besten Europäer des Rio-Turnieres, Vladimir Samsonov aus Weissrussland, durchsetzte. Im Herren-Team-Wettkampf war China ebenfalls nicht zu schlagen und wurde Olympiasieger vor Japan, Deutschland (mit Timo Boll, Dimitri Ovtcharov und Bastian Steger) bzw. Südkorea.

Bei den Frauen wurde die fünffache Weltmeisterin (2011-2016), Ding Ning, vor ihrer Landsfrau Li Xiaoxia, neunfache Weltmeisterin (2006-2016), Erste. Rang drei errang die Nordkoreanerin Kim Song-i vor der Japanerin Ai Fukuhara. In der Frauen-Team-Konkurrenz holte sich ebenfalls China Gold vor dem „chinesischen“ Deutschland (mit Han Ying, Shan Xiaona bzw. Petrissa Solja), Japan und Singapur.

Seit 2008 stehen die Team-Wettbewerbe bei den Frauen und bei den Herren im olympischen Programm und alle sechs Olympiasiege erkämpfte China.

London 2012 war es ähnlich

Ja, Rio de Janeiro 2016 bestätigte das, was auch in London 2012 schon an der olympischen Tagesordnung war (und bei den olympischen Tischtennis-Wettkämpfen zuvor in ähnlicher Form)…

Alle vier Goldmedaillen gingen auch vor vier Jahren, in London 2012, nach China – im Herren-Einzel an Zhang Jike, im Herren Team an Wang Hao, Zhang Jike bzw. Ma Long, im Damen-Einzel an Li Xiaoxia und im Damen-Team an Ding Ning, Guo Yue bzw. Li Xiaoxia.

Europa konnte seinerzeit dank der deutschen Tischtennisspieler lediglich zwei Bronzemedaillen in London erkämpfen. Dimitri Ovtscharov gewann Bronze im Herren-Einzel. Timo Boll, wiederum Dimitri Ovtscharov und Bastian Steger holten außerdem im Herren-Team Bronze.

Die deutsche Olympia-Bilanz im Tischtennis

Bei den Spielen zuvor – seit 1988 in Seoul ist Tischtennis olympisch – gab es für die deutschen Tischtennis-Teams Bronze durch Jörg Rosskopf 1996 (Herren-Einzel), Silber durch Steffen Fetzner bzw. Jörg Rosskopf 1992 (Herren-Doppel) und auch Silber durch Timo Boll, Dimtri Ovtscharov bzw. Christian Süß 2008 (Herren-Team). Dazu die erwähnten beiden Bronzemedaillen 2012 und jeweils eine Silber- bzw. eine Bronzemedaille 2016…

Rio 2016 änderte nichts an der Vormachtstellung Asiens im Welt-Tischtennis-Sport, das seine bisherige Medaillen-Bilanz weiter aufpolierte: 100 olympische Medaillen wurden im olympischen Tischtennis-Sport zwischen 1988 und 2016 vergeben: 85 Medaillen sicherte sich Asien, 15 Medaillen gingen nach Europa.

28 Goldene für China

Von den 32 Goldmedaillen von Seoul 1988 bis Rio de Janeiro 2016 sicherte sich China 28. Korea errang immerhin 3 Goldmedaillen und Schweden ist das einzige europäische Land, das bislang olympisches Tischtennis-Gold eroberte – durch Jan-Ove Waldner 1992 im Herren-Einzel.

Überhaupt trugen sich bis einschließlich des Turniers in der brasilianischen Metropole lediglich 12 Länder in die olympischen „Tischtennis-Medaillenlisten“ ein: China, Taiwan, Hongkong, Japan, Nordkorea, Südkorea und Singapur für Asien, Deutschland, Frankreich, Dänemark, Jugoslawien (Serbien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina) und Schweden für Europa.

Übrigens: Bei den Team-WM Ende Februar bzw. Anfang März 2016 in Kuala Lumpur, gab es jeweils bei den Frauen wie bei den Herren die Endspiel-Paarungen China gegen Japan, die letztendlich beide Male mit einem Erfolg für China endeten.

Von den Olympics zu den Paralympics – auch im Tischtennis

Die nächste tischtennissportliche Herausforderung in Rio de Janeiro wartet aber schon. Während der 15.Paralympischen Spiele im September wird ebenfalls ein Tischtennis-Turnier ausgetragen.

Beim paralympischen Tischtennis-Turnier vor vier Jahren in London standen 29 Entscheidungen auf der Agenda. China wurde mit 21 Medaillen, darunter 14 x Gold, „natürlich“ erfolgreichstes Land. Südkorea schaffte neun Medaillen, darunter 1 x Gold. Für das deutsche paralympische Tischtennis-Team lautete die Bilanz 2012 insgesamt 2 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze, wobei die deutschen Erfolge Holger Nikelis und Jochen Wollmert errangen.

Wichtige Tischtennis-Termine auch in M-V

In M-V stehen demnächst auch einige wichtige Tischtennis-Turniere auf dem Plan, so das 26.Landespokalturnier vom 3.September bis 4.September. Ausrichter ist der VfL Schwerin. Außerdem finden zwischen dem 10.September und 18.September einige Landesranglisten-Turniere in Schwerin und in Rostock statt. Vom 22.Oktober bis 30.Oktober gibt es dann die 39.Schweriner Tischtennis-Tage.

Die ersten „richtigen“ sportliche Herausforderungen der neuen Tischtennis-Saison beginnen ohnehin mit dem traditionellen Landespokalturnier in Schwerin, das – wie erwähnt – am ersten September-Wochenende organisiert wird und bei dem Rostock ebenfalls Titelaspiranten hat, nicht zuletzt in der Herren A- und Damen-Konkurrenz.

Im letzten Jahr siegten dort Leo Stynen im Einzel und Sven Stürmer bzw. Matthias Kindt im Doppel (alle TSV Rostock Süd). Auch wenn Stynen und Kindt nicht mehr für Rostock Süd spielen, sind mit Sven Stürmer, Altmeister Mathias Wähner, Youngster Til Puhlmann und Parchim-Neuzugang Chris Rehberg viele „heiße Eisen“ am Start. Das Turnier ist für die vier Genannten auch eine gute Einstimmung und Vorbereitung für den drei Wochen später, Ende September, erfolgenden Liga-Start in der Oberliga.

Na dann, viel Glück auf und an „der Platte“…

Marko Michels