Die IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern informiert
Im Jahr 2016 und auch für das Jahr 2017 hat sich die Tendenz zur weiteren Erhöhung der Hebesätze sowohl bei den Grundsteuern A für land- und forstwirtschaftliche und B für alle anderen Grundstücke als auch bei der Gewerbesteuer in den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald weiter fortgesetzt.
Dazu der Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern, Torsten Haasch: Mit Sorge sehen wir die stetige Anhebung der Hebesätze sowohl bei der Gewerbesteuer als auch bei den Grundsteuerhebesätzen. Solche Kosten sind für Investitionsentscheidungen mit ausschlaggebend. Unsere Region steht hier in einem bundesweiten Wettbewerb.
Aus dem jetzt von der IHK vorgelegten Realsteueratlas gehen im Detail die nachfolgenden Ergebnisse hervor: Jeweils über 50 Gemeinden haben ihre Hebesätze in den Landkreisen wenigstens in Bezug auf eine Steuerart angehoben. Eine Senkung ohne gleichzeitige Anhebung gab es nur noch bei der Stadt Wolgast. Penkun hat zwar die Gewerbesteuer gesenkt, gleichzeitig aber die Grundsteuern A und B angehoben.
Spitzenreiter bei der Gewerbesteuer ist im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte nach wie vor die Stadt Neubrandenburg mit 440 Prozent. Diese hält jedoch die Hebesätze weiter stabil. Fünf weitere Gemeinden folgen bereits mit einem Hebesatz von 400 Prozent, darunter u. a. die Städte Neustrelitz, Malchow und Woldegk. Nur noch die Gemeinde Priepert erhebt den gesetzlichen Mindesthebesatz von 200 Prozent, Schönbeck von 220 Prozent.
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald liegt der Spitzenhebesatz bei der Gewerbesteuer bereits bei 450 Prozent in den Gemeinden Jatznick und Wackerow. Dicht gefolgt werden diese von der Hansestadt Greifswald und Torgelow jeweils mit 425 Prozent.
Sechs weitere Gemeinden, u. a. Altwarp, Anklam, Ferdinandshof, Heinrichswalde und Ueckermünde, liegen bereits bei 400 Prozent. Der niedrigste Hebesatz im Bereich der Gewerbesteuer setzt im Landkreis Vorpommern-Greifswald erst bei 260 Prozent in der Gemeinde Iven an. Postlow und Schönwalde erheben jeweils 270 Prozent.
Aber auch bei der Grundsteuer B liegen die Sätze mittlerweile vergleichsweise hoch. Neubrandenburg ist im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit einem Satz von 550 Prozent führend, gefolgt von Göhren-Lebbin mit 500 Prozent und Woldegk mit 450 Prozent.
Der geringste Hebesatz bei der Grundsteuer B im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte liegt bei 300 Prozent den immerhin 27 Gemeinden erheben. Auch im Bereich der Grundsteuer B liegt die Kommune mit dem höchsten Hebesatz im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Dies ist Wackerow mit 700 Prozent, gefolgt von Behrenhoff mit 600 Prozent. Zum Vergleich: Schwerin hat einen Hebesatz von 630 Prozent, Rostock von 480 Prozent, Hamburg von 540 Prozent und Berlin von 810 Prozent.
Mit deutlichem Abstand liegen dahinter die Hansestadt Greifswald und die Stadt Eggesin mit je 480 Prozent. Auf der anderen Seite erhebt die Gemeinde Nieden lediglich einen Hebesatz von 200 Prozent, vier Gemeinden liegen bei 300 Prozent, zwei bei 320 Prozent.
Da noch nicht alle Gemeinden ihre Haushaltssatzung für 2017 verabschiedet haben, kann es noch zu weiteren Erhöhungen kommen. So ist die Diskussion in der Stadt Altentreptow bereits angekündigt, aber eine Beschlussfassung bislang nicht erfolgt.
Pressemitteilung der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern