Straßenname Ilja Ehrenburg in Rostock soll bleiben!

Die Junge Union fordert die Umbenennung der Ilja-Ehrenburg-Straße in Rostock.

CDU-Politiker Eckhardt Rehberg unterstützt diese Forderung und meint, der sowjetische Schriftsteller und Publizist habe durch seine Gedichte dazu beigetragen, dass auch Zivilisten Kriegsopfer wurden. Steffen Bockhahn, Bundestagsabgeordneter der Linken, kritisiert Rehbergs Unwissenheit und sieht Ilja Ehrenburg als Opfer antidemokratischer Mächte:

„Statt nachzulesen, hat sich Herr Rehberg von nationalsozialistischer Propaganda täuschen lassen. Ehrenburg verteidigte Kultur gegen faschistische Einflüsse, prangerte die Verbrechen gegen sowjetische Juden an und engagierte sich für die Weltfriedensbewegung. Seine Kriegspublizistik liegt größtenteils nur im russischen Original vor und wurde oft missbräuchlich zitiert. Die CDU verkennt historische Tatsachen und erliegt einer falschen Textinterpretation. Wenn Herr Rehberg über das Tourismusland M-V spricht, sollte er sich lieber mit der kulturellen Vielfalt dieses Land beschäftigen. Statt dessen unterstützt er den auf falschen Annahmen beruhenden Versuch, einen Straßennamen zu ändern. Ein nochmaliger Blick auf die gesamte Geschichte unseres Landes könnte zu der Erkenntnis führen, dass Ehrenburgs Schriften weniger problematisch sind, als ein Rostocker Flughafen-Terminal namens Pabst von Ohain.“

Kay Spieß