Seidel fordert Ende des Streits um den Luft-Boden-Schießplatz

Mit einem Schreiben an Bundesverteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung appelliert Jürgen Seidel, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tou­rismus, schnell zu einer klaren Lösung im Streit um die militä­rische Nutzung des Luft-Boden-Schießplatzes Kyritz-Ruppiner Heide zu kommen. „Die Entscheidung des Potsdamer Ver­waltungsgerichts werte ich als Erfolg der gemeinsamen Be­mühungen von Kommunalpolitik, Anwohnern, Tourismusbran­che und den beiden Landesregierungen. Der nunmehr 15 Jahre dauernde Streit um den Bombenabwurfplatz muss ein Ende haben“, sagte Seidel.

Das Verwaltungsgericht Potsdam hatte am Dienstag die Be­triebserlaubnis des Bundesverteidigungsministeriums für die militärische Nutzung des Bombodroms aufgehoben. Die Lan­desregierung von Mecklenburg-Vorpommern lehnt die Inbe­triebnahme des Luft-Boden-Schießplatzes Wittstock strikt ab und hält die eingereichte Klage der Landesregierung gegen die Errichtung aufrecht.

„Die Menschen und Unternehmen der Region brauchen Klar­heit und Planungssicherheit. Wir erwarten nun vernünftige Lösungen, die für Land und Region zu befriedigenden Ergeb­nissen führen“, sagte Seidel. Der Wirtschaftsminister fordert vom Bundesverteidigungsministerium, auf weitere juristische Auseinandersetzungen zu verzichten.

„Das Naturpotenzial Mecklenburg-Vorpommerns ist der ent­scheidende Erfolgsfaktor für den Tourismus des Landes“, sagte Seidel. Der Tourismussektor ist für Mecklenburg-Vor­pommern in der Region „Mecklenburgische Seenplatte“ wich­tiger und dynamisch wachsender Wirtschaftszweig.

Seit 1990 wurden in der Mecklenburgische Seenplatte mehr als 530 gewerbliche Tourismusprojekte mit Mitteln in Höhe von 175 Millionen Euro gefördert. Die Gesamtinvestitionshöhe betrug mehr als eine halbe Milliarde Euro, 1.700 neue Ar­beitsplätze wurden geschaffen. Derzeit liegen im Wirtschafts­minister um 100 weitere Förderanträge mit einem Gesamtin­vestitionsvolumen von über 350 Millionen Euro vor.

In die touristische Infrastruktur wurden seit 1990 insgesamt 183 Millionen Euro investiert, die in Höhe von 109 Millionen Euro durch das Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert wurde. Für neue kommunale Projekte liegen fast 40 Förder­anträge in Höhe von knapp 16 Millionen Euro vor.