Minister Dr. Backhaus begrüßt Urteil zum Bombodrom

„Ich begrüße das Urteil des Potsdamer Verwaltungsgerichts, der Bundeswehr die Nutzung des sogenannten Bombodroms für Tiefflüge und Übungsbombardements vorerst zu verbieten“, äußert sich der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus aus aktuellem Anlass.

Zunächst sei der frühere sowjetische Truppenübungsplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide – wie zahlreiche andere ehemalige militärische Liegenschaften – von hohem naturschutzfachlichem Wert. „Dadurch, dass sie der sonst üblichen Kulturlandschaftsentwicklung weitgehend entzogen waren, haben militärische Nutzungen im Laufe von Jahrzehnten Flächen geschaffen, die sich von der übrigen „Normallandschaft“ zum Teil sehr deutlich unterscheiden. Wegen fehlender oder geringer Sondernutzung konnten Lebensraumstrukturen und Arten hervorgebracht werden oder sich erhalten, die ansonsten selten geworden sind oder ganz fehlen“, macht der Minister deutlich.

Dr. Backhaus verwies aber darauf, dass es insbesondere die Entwicklung eines naturnahen Tourismus sei, dessen Investitionen für die Zukunft auf dem Spiel stehen. „Allein auf mecklenburg-vorpommerscher Seite wurden seit 1990 ca. 450 Millionen Euro an Fördermitteln verschiedenster Art in die touristische Infrastruktur gesteckt. Dadurch wurden allein hier Gesamtinvestitionen von 1,3 Milliarden Euro umgesetzt“, erläuterte der Minister, „nicht zu vergessen jene öffentlichen und privaten Mittel in alle damit verknüpften Infrastrukturen und Wirtschaftsbereiche.“ Naturnaher Tourismus habe sich in einer naturreichen, ansonsten aber leider strukturarmen Region längst zur Zukunftschance tausender Menschen entwickelt.

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern habe die Wiederinbetriebnahme des Bombenabwurfplatzes von Anfang an konsequent abgelehnt und den zahlreichen Bürgerinitiativen in beiden Bundesländern den Rücken gestärkt. Tourismusmagneten in unmittelbarer Nähe zum Truppenübungsplatz sind unter anderem der Müritz-Nationalpark und die Feldberger Seenlandschaft. Vor Ort gibt es Lebensräume und Rückzugsgebiete für zahlreiche gefährdete Tierarten. Dazu gehören beispielsweise Fisch-, See- und Schreiadler, Kraniche, Rohrdommeln, Fischotter und Biber.