Radsportliches Weltcup-Gold für Schwerin

Stefan Nimke setzt seine einzigartige Erfolgsbilanz seit 1995 fort …

In Richtung London 2012 müssen auch die Bahnradsport-Asse aus aller Welt verstärkt in die Pedale treten. Insbesondere der Bahnradsport-Weltcup 2011/12 steht ganz im Zeichen der olympischen Ringe, denn dort geht es nicht nur um Triumphe. Podestplätze und gute Platzierungen, sondern auch um die olympische Qualifikation. Vier Stationen gibt es in dieser Saison im Bahnradsport-Weltcup. Nach dem kasachischen Astana vom 4. bis 6.November folgen nun das kolumbianische Cali (1.-3. Dezember), das chinesische Peking (20.-22.1.12) und das britische London (17.-19.2.12).

Beim ersten Weltcup dominierten die Sportlerinnen und Sportler aus Australien und Deutschland. Während Australien 3 x Gold und 2 x Silber erkämpfte, waren die deutschen Athletinnen und Athleten ebenfalls „echte Medaillen-Hamster“ mit 1 x Gold, 2 x Silber und 5 x Bronze plus 1 x Gold für das Chemnitzer Team Erdgas.2012.
Aus Sicht des Track Cycling Teams M-V gab es zweimal Bronze durch Miriam Welte im 500 Meter-Zeitfahren und im Teamsprint, dort gemeinsam mit Kristina Vogel.
In Cali toppten Stefan Nimke und Miriam Welte diese Bilanz nun deutlich. Sowohl bei den Teamsprint-Herren mit Rene Enders, Maximilian Levy und eben Schwerins Stefan Nimke, als auch bei den Teamsprint-Damen mit Miriam Welte und Kristina Vogel gab es Gold – mit super Zeiten. Das läßt mehr als hoffnungsvoll gen London und Olympia 2012 blicken …

Rückblick in die Historie des olympischen Bahnradsportes

In der Vergangenheit holten insbesondere in den „Königsdisziplinen“ des Bahnradsportes, im Sprint und mit dem Bahnvierer, deutsche Sportler viel Edelmetall bei olympischen Entscheidungen.

Im Sprint konnten Toni Merkens (RC Schmitter, Köln) 1936, Lutz Heßlich (SC Cottbus) 1980 sowie 1988 und Jens Fiedler (Chemnitz) 1992 sowie 1996 jeweils Gold erkämpfen. Dazu holten Werner Potzernheim (RC Diamant Hannover) 1952 Bronze, Jürgen Geschke (TSC Berlin) 1976 Bronze, auch Jens Fiedler (Chemnitz) 2000 Bronze und Rene Wolff (RSC Turbine Erfurt) 2004 Bronze.
Seit 1896 steht der Sprint (Einzel) im olympischen Programm und zwischen dem ersten Olympiasieger Paul Masson aus Frankreich und dem vorerst letzten Chris Hoy aus Großbritannien 2008 waren Franzosen insgesamt siebenmal, Deutsche fünfmal, Italiener viermal, Holländer und US-Amerikaner je zweimal und Tschechoslowaken, Australier bzw. Briten je einmal erfolgreich.

Je einmal erfolgreich im seit 2000 olympischen Teamsprint waren die deutschen Fahrer. Mit dem Schweriner Stefan Nimke, Jens Fiedler und Rene Wolff konnte 2004 in Athen Gold „erradelt“ werden. Bronze folgte 2008 dank Stefan Nimke, Maximilian Levy und Rene Enders.

Bahnvierer dank Mecklenburger erfolgreich

Im Bahnvierer konnten radsportliche Quartette aus Deutschland 1964, 1972, 1976, 1992 und 2000 siegen – 1972 und 1976 mit dem gebürtigen Rostocker Günther Schumacher. Der gebürtige Herzberger Steffen Blochwitz (Herzberg bei Parchim) war 1988 Mitglied des silbernen DDR-Bahnviers.

In der 4.000 Meter-Einzelverfolgung waren 1976 Gregor Braun und 2000 Robert Bartko aus deutschem Blickwinkel topp.

Im Zeitfahren immer große Klasse

Auch im nicht mehr olympischen 1.000 Meter-Zeitfahren offenbarten die deutschen Olympioniken regelmäßig ihre Klasse. So errangen Klaus-Jürgen Grünke 1976 in Montreal, Lothar Thoms 1980 in Moskau und Fredy Schmidtke 1984 in Los Angeles jeweils die Goldmedaille. Für den Wahl-Schweriner und gebürtigen Hagenower Stefan Nimke gab es hier 2000 Silber und 2004 Bronze.

Die deutschen Damen – im für Frauen noch sehr jungen olympischen Bahnradsport (seit 1988) – konnten ebenfalls bislang mit guten Erfolg in die Entscheidungen bei den Olympischen Spielen eingreifen. So holten Christa Rothenburger, verheiratete Luding, und Annett Neumann jeweils Silber 1988 sowie 1992.
In der 3.000 Meter-Einzelverfolgung schafften Petra Rossner 1992 Gold und Judith Arndt 1996 Bronze.

In der bisherigen olympischen Bilanz auf Straße und Bahn und im Gelände waren Frankreich 39 x), Italien (32 x), Deutschland (mit Deutschem Reich, Bundesrepublik, DDR und vereint 23 x), Großbritannien (19 x), die Niederlande (15 x), Russland (mit Sowjetunion 15 x), die USA (14 x) und Australien (13 x) von 1896 bis 2008 die besten Radsport-Länder bei olympischen Wettbewerben.

Nun gilt es für unsere Bahnradsport-Asse in acht Monaten bei den Olympischen Spielen 2012 erfolgreich zu bestehen … Die Ergebnisse im bisherigen Weltcup machen jedoch Mut und geben Anlass für großen Optimismus. Und wer „positiv denkt“ hat meistens und angeblich ja Erfolg – sogar auf zwei Rädern!

M. Michels