Olympia im Blickfeld: Zwischen Qualifikation und Olympia-Turnier 2016

Die deutschen Teams im Wasserball

„Das hab ich in Paris gelernt…“, sang vor fast 60 Jahren Chris Howland. Und „Ähnliches“ gilt – in sportlich-olympischer Hinsicht – für die Wasserballer.

Vor 116 Jahren: Das erste olympische Wasserball-Turnier

Vor 116 Jahren hatten diese, im August 1900, ihr erstes olympisches Turnier bei den zweiten Olympischen Spielen der Neuzeit in Paris. Dieses fand in Asnieres-sur-Seine im „Fluß der Liebe“, also in der Seine, statt.

Sieben Teams meldeten und das Finale am 12.August 1900 spielten der „Osborne Swimming Club Manchester“ (Großbritannien) gegen den „Club de Nutation de Bruxelles“ (Belgien) unter sich aus, wobei das britische Team letztendlich mit 7:2 gewann.

Deutsche Wasserball-Spieler mit vier Olympia-Medaillen

Für deutsche Wasserball-Mannschaften gab es den ersten und bisher einzigen goldenen Höhepunkt 28 Jahre später, bei den Spielen in Amsterdam. Die deutsche Wasserball-Auswahl um Erich Rademacher (SC Hellas Magdeburg), der 1928 auch Silber im 200 Meter Brust-Schwimmen erkämpfte, setzte sich seinerzeit gegen Ungarn mit 5:2 nach Verlängerung durch. Dritter wurde Frankreich. Erich Rademacher errang dann zudem bei den Spielen 1932 in Los Angeles noch Silber mit der deutschen Mannschaft.

Das vorerst letzte olympische Edelmetall aus deutscher Sicht gelang 1984 bei den Spielen in Los Angeles. Die deutsche Mannschaft wurde Dritter hinter Jugoslawien und den USA.

Goldig 2012 in London: Montenegro und die USA

Vor vier Jahren, bei den Spielen 2012 in London,  setzte sich bei den Herren Montenegro vor Spanien bzw. Griechenland durch. Die USA entschieden hingegen das Wasserball-Turnier bei den Frauen für sich, vor Spanien und Australien, das 2000 in Sydney das erste olympische Frauen-Wasserball-Turnier gewonnen hatte.

Rekord-Sieger im Wasserball

Rekord-Olympiasieger bei den Herren ist Ungarn mit insgesamt neun Goldenen. Bei den Frauen gingen die vier Olympiasiege seit 2000 an vier Länder: an die USA, Australien, Italien und die Niederlande.

Und: Bei den Weltmeisterschaften (Herren von 1973 bis 2015 und Frauen von 1986 bis 2015) sind die Rekord-Sieger Serbien (mit Jugoslawien) bei den Männern mit fünf WM-Titeln und die USA bei den Damen mit vier WM-Titeln. Die westdeutsche Mannschaft (Herren) erkämpfte 1982 mit Bronze die bisher einzige WM-Medaille aus deutscher Sicht.

Paul Schüler aus Ribnitz-Damgarten – vorgestellt

Ein Wasserball-Spieler aus M-V sorgte in den letzten Jahren auch für sportliche Furore – auch in der deutschen Mannschaft. Nationalspieler Paul Schüler vom ASC Duisburg, im Jahre 1987 in Ribnitz-Damgarten geboren, ist dabei ein Aktiv-Posten im deutschen Wasserball-Team, mit dem er 2010 EM-Sechster, 2011 WM-Achter und 2012 EM-Fünfter wurde.

Um jeweils vier Olympia-Tickets

Für die Olympia-Turniere im August 2016 in Rio de Janeiro gibt es bald noch zwei Qualifikations-Turniere in Europa. Vom 21.März bis 28.März geht es in Gouda (Niederlande) um vier Rio-Tickets bei den Frauen, wobei die deutschen Wasserball-Spielerinnen in der Vorrunden-Gruppe B gegen Frankreich, Italien, Neuseeland, Russland und die Niederlande spielen.

Die deutschen Wasserball-Spieler sind hingegen bei ihrem Qualifikations-Turnier vom 3.April bis 10.April in Triest (Italien) gefordert. Auch dort geht es um vier Rio-Fahrkarten. Die deutsche Auswahl muß dabei in der Vorrunden-Gruppe B gegen Italien, Südafrika, Spanien, die Niederlande und Kasachstan ran.

Mal schauen, wer dann in Rio um die Medaillen spielen wird.

Marko Michels