Neuer Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung berufen

Jochen Schmidt ist neuer Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern. Der 42-jährige wurde von Ministerpräsident Harald Ringstorff in diese Funktion berufen, der damit einer Empfehlung des Ministers für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Henry Tesch, gefolgt ist.

Jochen Schmidt, parteilos, war seit 1999 Stellvertreter des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Mecklenburg-Vorpommern. In dieser Funktion konnte er seine Erfahrungen als Politikwissenschaftler und politischer Bildner einsetzen und weiter entwickeln.

Für die Behörde des Landesbeauftragten konzipierte Schmidt u.a. solche Projekte wie „Die DDR im Schulunterricht“, das sich sowohl an Schülerinnen und Schüler als auch an Lehrkräfte in Mecklenburg-Vorpommern als Fortbildungsangebot richtet.

Darüber hinaus betreute Schmidt zahlreiche Forschungsprojekte des Landesbeauftragten und er arbeitete an der Herausgabe von Publikationen der Dienststelle mit.

Weitere konzeptionelle Arbeiten leistete Schmidt vor allem im Rahmen der bundesweiten Debatte um die Zukunft der Erinnerungskultur in Deutschland sowie bei der Erstellung von Wanderausstellungen.

Kultusminister Henry Tesch: „Ich wünsche dem neuen Direktor der Landeszentrale für Politische Bildung, Jochen Schmidt, viel Erfolg bei seiner Arbeit, viele neue Ideen und eine glückliche Hand bei der Erfüllung dieser wichtigen Aufgabe. Ich erhoffe mir von der Landeszentrale für Politische Bildung Impulse für die weitere Entwicklung der demokratischen politischen Kultur in der ganzen Fläche des Landes Mecklenburg-Vorpommern.“

Zur Person:

Jochen Schmidt wurde am 04. Oktober 1964 in Biberach/Baden-Württemberg geboren.

Nach Schule, Abitur und Ableistung des Grundwehrdienstes begann Jochen Schmidt im Jahr 1986 mit einem Studium der Wissenschaftlichen Politik, Neueren und Neuesten Geschichte und Englischer Philologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br.

Im Rahmen seines Studiums absolvierte er von 1989-1990 einen Auslandsaufenthalt zum Studium der Internationalen Politik und Verwaltung an der Universite des Siences Sociales in Grenoble/Frankreich.

Im Dezember 1993 legte Schmidt in Freiburg sein Abschlussexamen „Magister Artium“ mit der Note „sehr gut“ ab.

Schon während seines Studium war Jochen Schmidt Referent und Tagungsleiter in der politischen Erwachsenenbildung als freier Mitarbeiter des Bildungswerkes der Konrad-Adenauer-Stiftung Freiburg i. Br. Außerdem nahm er Referententätigkeiten für die Landeszentrale für politische Bildung in Baden-Württemberg wahr.

Von 1994 bis 1999 war Jochen Schmidt wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Vergleichende Regierungslehre (Prof. Werz) des Institutes für Politik- und Verwaltungswissenschaften der Universität Rostock. Hier oblagen ihm neben der wissenschaftlichen Tätigkeit für den Lehrstuhl auch die Durchführung von Proseminaren mit Studenten sowie Vorbereitung und Durchführung weiterer Veranstaltungen des Institutes.

Im April 1999 wechselte Schmidt nach Schwerin in den Geschäftsbereich des Justizministeriums und wurde dort Stellvertreter des Landesbeauftragten für Mecklenburg-Vorpommern für die Stasi-Unterlagen.

In dieser Funktion konnte Schmidt seine bereits in politischen Stiftungen und der Universität gesammelten Erfahrungen als politischer Bildner und Referent einsetzen und weiter entwickeln.

Für die Behörde des Landesbeauftragten konzipierte Schmidt u.a. das Projekt „Die DDR im Schulunterricht“. Dieses richtet sich sowohl an Schülerinnen und Schüler des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern, als auch an Lehrerinnen und Lehrer als Fortbildungsangebot (SCHILF-Tage) und wird seitdem sehr gut angenommen.

Auch hier legte Schmidt besonderen Wert auf die Herausbildung einer für die im Transformationsprozess selbst stattfindende Vermittlung der DDR-Geschichte speziellen Didaktik.

Darüber hinaus oblagen Jochen Schmidt die Durchführung, Betreuung und Begleitung zahlreicher Forschungsvorhaben, die in der Behörde des Landesbeauftragten angesiedelt waren und sind. Auch an der Herausgabe von Publikationen der Dienststelle arbeitete Schmidt mit. Psychosoziale Beratung von Bürgerinnen und Bürgern auf der Grundlage der Aufgaben des Stasi-Unterlagen-Ausführungsgesetzes MV sowie allgemeine Verwaltungsaufgaben gehörten ebenfalls zu seinen Aufgaben.

Konzeptionelle Arbeiten erstellte Jochen Schmidt vor allem im Rahmen der Gedenkstättenplanung des Landes, der Herstellung von Wanderausstellungen sowie der bundesweiten Debatte um die Zukunft der Erinnerungskultur in Deutschland.

Eine Publikationsliste befindet sich im Anhang.

Jochen Schmidt ist ehrenamtlich für die „Deutsche Vereinigung für politische Bildung e.V.“, für das „Willy-Brandt-Forum“ in Schwerin und im Verein „Studienhaus Wiesneck-Institut für politische Bildung e.V.“ Freiburg tätig.