NDR: Greifswalder Künstler Hartmut Maletzke war Stasi-IM

Der Greifswalder Maler und Grafiker Helmut Maletzke war Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit.

Das geht aus seiner gut 800 Seiten starken IM-Akte hervor, die dem NDR Landesfunkhaus Mecklenburg-Vorpommern vorliegt. Maletzke wird heute 90 Jahre alt. Laut den Unterlagen hält Helmut Maletzke am 6. April 1961 in Greifswald handschriftlich fest: „Ich erkläre mich bereit, mit den Organen des MfS auf freiwilliger Basis zusammenzuarbeiten…“. Er wählt den Decknamen „Erwin Schreiber“. Als IM „Erwin Schreiber“ berichtet er über den Verband der Bildenden Künstler im Raum Greifswald, über Kolleginnen und Kollegen oder seine diversen Auslandsreisen. In der Akte finden sich ferner regelmäßige Berichte von Helmut Maletzke über sich selbst, seine künstlerischen Fortschritte, seine Ausstellungen. Er wird zum Beispiel 1982 mit der „Verdienstmedaille der DDR in Bronze“ ausgezeichnet. Das letzte Treffen mit seinem Führungsoffizier fand am 19. September 1989 statt. Jetzt räumte Maletzke, der sich bisher als in der DDR „politisch bestrafter Staatsfeind“ bezeichnet hatte, auf Nachfrage des NDR aktive Kontakte mit dem MfS ein.