Meisterfeier in Rostock 250-mal Spitzenqualifikation für das Handwerk

250 Meisterbriefe in 15 Berufen wurden am Mittwoch durch den Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Dr. Stefan Rudolph in Rostock überreicht. „Die Jungmeister/-innen sichern den Fachkräftebedarf im regionalen Handwerk“, sagte Rudolph bei der Feierstunde der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern in der Rostocker Stadthalle. „Der Meisterbrief ist eine Spitzenqualifikation und der höchste nicht akademische Titel.“

Von den 250 Meisterbriefen – unter anderem Bootsbauer, Elektrotechniker, Kraftfahrzeugtechniker, Metallbauer, Dachdecker, Zimmerer, Schornsteinfeger sowie Tischler – wurden 44 an Meisterinnen übergeben, 42 Friseurinnen und zwei  Steinbildhauerinnen. „Die Ausbildung zum Meister soll durch gezielte Werbung als hochwertige Marke weiter etabliert werden“, sagte Rudolph bei der Pressekonferenz vor der Feier. „Wir wollen mehr Jugendliche und Handwerker für die Karriereperspektive „Meister“ gewinnen.“ Zur Sicherung des Nachwuchses haben dazu die Handwerkskammern mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums die Landeskampagne „Besser ein Meister“ gestartet.

Der Meisterbrief sorgt für wirtschaftliche Stabilität im Handwerk. Bundesweite Studien belegen zudem eine geringe Insolvenzgefahr im Meisterhandwerk. Das Handwerk ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Meckenburg-Vorpommern. Fast jeder fünfte sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Nordosten arbeitet in einem der 20.000 Handwerksbetriebe im Land (97.000 Beschäftigte). Im Handwerk werden rund 12.000 Lehrlinge ausgebildet, ein Viertel aller Auszubildenden in Mecklenburg-Vorpommern.

Fachkräftesicherung beginnt dabei schon in der Schule. „Es stimmt etwas nicht, wenn jeder 10. Schüler die Schule ohne Abschluss verlässt. Hinzu kommt die hohe Zahl der Ausbildungsabbrecher, die bei manchen Ausbildungsberufen 25 Prozent beträgt“, sagte Rudolph. „Handwerk und Schule müssen stärker zusammenarbeiten. Dabei spielt die Berufsfrühorientierung eine wichtige Rolle.“ Gemeinsam mit den Kammern wurden neue Schwerpunkte entwickelt, um die Anzahl der Schulabgänger ohne Abschluss zu senken und die berufliche Ausbildungsreife zu verbessern. Unternehmen müssen verstärkt in die Personalentwicklung investieren. Diese Ziele werden auch durch das neue Programm des Wirtschaftsministeriums „Arbeit durch Bildung und Innovation“ unterstützt.