Konzert unter Freunden in Wismar

Auftakt von Gábor Boldoczki & Friends

Gabor BoldoczkiEs ist schon Tradition, dass der Preisträger in Residence befreundete Künstler zum musikalischen Miteinander nach Mecklenburg-Vorpommern einlädt und somit die Friends-Reihe der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern ermöglicht. Und so begrüßt Gábor Boldoczki, Preisträger in Residence 2010, am Freitag, dem 09. Juli um 19:30 Uhr Spitzen-Oboist Albrecht Mayer, Flötist Massimo Mercelli und Percussionist Li Biao sowie das Franz Liszt Kammerorchester in der Heiligen-Geist-Kirche in Wismar zum Auftakt von Gábor Boldoczki & Friends. Albrecht Mayer sieht dem Projekt bereits voller Vorfreude entgegen:  „Ich freue mich sehr, erneut bei den Festspielen MV zu sein und ein ‚kleiner’ Teil eines wunderbaren Programms um meinen Freund Gábor Boldozcki sein zu dürfen.“

Der in Ungarn geborene Trompeter Gábor Boldoczki studierte am Leo Weiner Konservatorium und an der Musikhochschule Franz Liszt in Budapest. Er war Gewinner des bedeutenden Internationalen Musikwettbewerbs der ARD in München sowie erster Preisträger des Internationalen Maurice André Wettbewerbs. 2003 wurde er mit dem Klassik-Echo in der Rubrik „Instrumentalist des Jahres“ ausgezeichnet. Er spielte bereits mit renommierten Orchestern wie dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und dem Sinfonieorchester Luzern.

Albrecht Mayer begann seine berufliche Laufbahn 1990 als Solo-Oboist der Bamberger Symphoniker und wechselte 1992 in die gleiche Position zu den Berliner Philharmonikern. Neben den Solo-Projekten ist ihm zudem die Kammermusik sehr wichtig – zu seinen Partnern zählen u. a. Nigel Kennedy und Hélène Grimaud. Begleitet von den Berliner Barocksolisten gab Albrecht Mayer im November 2007 sein Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. 2008 war er „Artiste Etoile“ beim Lucerne Festival und mit seinem Album „New Seasons“ schaffte er sogar den Sprung in die deutschen Pop-Charts. 2004 und 2008 wurde Albrecht Mayer mit dem begehrten ECHO Klassik ausgezeichnet.

Massimo Mercelli wurde bereits im Alter von nur 19 Jahren erster Flötist am Teatro La Fenice Venedig und gewann kurze Zeit später den Premio Francesco Cilea sowie den Concorso Internazionale Giornate Musicali und den Concorso Internazionale di Stresa. Konzerte führten ihn in der Folge an so berühmte Häuser wie die Carnegie Hall, das Concertgebouw Amsterdam und das Mozarteum Salzburg. Er ist außerdem ein gern gesehener Gast bei Festivals, u. a. in Santander, Bonn und im Rheingau. Künstlerische Freundschaften verbinden ihn mit herausragenden Künstlern wie Yuri Bashmet, Krzysztof Penderecki, Philip Glass und Orchestern wie den Wiener Symphonikern und dem European Union Chamber Orchestra.

Geboren 1969 in Nanjing, China, studierte Li Biao am Pekinger Konservatorium für Musik und am Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium. Dank eines gewonnenen DAAD Stipendiums setzte Li seine Musikausbildung bei Peter Sadlo fort und schloss seine Studien mit dem Meisterklassen-Diplom ab. Im März 2008 erhielt Li Biao von Mercedes-Benz den „National Spirit Achiever Award“. Er beherrscht über 50 bis 60 verschiedene Arten von Schlagwerkinstrumenten, die aus Europa, Afrika, Amerika und Asien stammen. Als Solist tritt er mit Orchestern und Kammerorchestern wie dem Detroit Symphony Orchestra und dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf.

Das ungarische Franz Liszt Kammerorchester, gegründet 1963 von ehemaligen Studenten der Franz Liszt Musikakademie, ist eines der renommiertesten Ensembles Europas und spielt eine bedeutende Rolle im Musikleben Ungarns. Seit Jahrzehnten hat sich das Orchester fest in der internationalen Musikszene etabliert und gastiert weltweit in den großen Konzertsälen wie der Carnegie Hall in New York, der Suntory Hall in Tokyo oder dem Théâtre de la Ville in Paris. Das Orchester konzertiert mit Dirigenten und Solisten von internationalem Rang, darunter Heinz Holliger, Sir Yehudi Menuhin, Isaac Stern, Maurice André, Martha Argerich, András Schiff und Midori.

Das Programm, das in seinen Besetzungen alles andere als alltäglich ist, gliedert sich in einen barocken und einen modernen Teil. Neben barocker Musik von Georg Friedrich Telemann und dem berühmtesten der Bachsöhne, C. Ph. E. Bach, erklingen vor allem moderne Kompositionen, darunter eine Schauspielmusik von Aaron Copland und ein Konzert für Marimba von Ney Rosauro.

Die Heiligen-Geist-Kirche in Wismar vereinigte im Mittelalter Kirche, Klinik und Herberge unter einem Dach. 1250 als Hospital gegründet, wurden fünf Jahre später bereits die ersten Gottesdienste abgehalten und 1323 mit dem Ausbau der heutigen Kirche begonnen. 1411 erfolgte der Anbau eines Siechenhauses, das den Kranken ermöglichte, am Gottesdienst teilzunehmen und das Abendmahl zu empfangen. Im Zuge der Reformation wurde das Siechenhaus in das nahe gelegene Dominikanerkloster verlegt. Die Heiligen-Geist-Kirche erfuhr zahlreiche innere Umbauten. So wurde 1699 die hölzerne Decke eingezogen, die für die heute so geschätzte hervorragende Akustik verantwortlich ist.

Karten für das Konzert, das Programm der Saison sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 – 591 85 85 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.

Programm
Fr. 09.07., 19:30 Uhr
Wismar, Heiligen-Geist-Kirche
Preisträger-Konzert
Konzert der NORDMETALL-Stiftung
Franz Liszt Kammerorchester
Gábor Boldoczki, Trompete, Preisträger in Residence 2010
Albrecht Mayer, Oboe
Massimo Mercelli, Flöte
Li Biao, Percussion
Gábor Boldoczki & Friends
C. Ph. E. Bach: Konzert d-Moll für Flöte, Streicher und B. c.
A. Copland: Quiet City für Trompete, Englischhorn und Streicher
N. Rosauro: Konzert für Marimba und Streicher
G. Ph. Telemann: Tafelmusik II. Suite D-Dur für Oboe, Trompete, Streicher und B. c. TWV 55:D1
Preise: € 40,-/30,-/20,-
Mit freundlicher Unterstützung der ZEIT-Stiftung

Foto: Bernd Lasdin