Kein BUGA-Grün, aber eisige WM-Hockey-Zeiten in der Schweiz

Bis zum 10.Mai heißt es wieder: Wer hat die beste Eishockey-Auswahl auf diesem Planeten ?

WMDas waren noch Zeiten als die einstigen Rostocker Dietmar Peters und  Bernd Karrenbauer in den DDR-Nationalteams mit Puck und Schlägern übers Eis flitzten. Lang ist es her. Und doch wird man jedes Jahr wieder daran erinnert. Besonders dann, wenn von Ende April bis Anfang Mai die Eishockey-WM stattfinden.

In diesem Jahr stellt sich allerdings die ewig gleiche und immer wieder spannende Frage: Schaffen es „Sbornaja“ und/oder „Ahornblätter“, die Eishockey-Supermächte, das Finale zu erreichen … Nach den bisherigen 72 Weltmeisterschaften steht es zwischen Kanada und Russland/Sowjetunion 24:24 nach WM-Titeln. Wird es bei den WM 2009 in der Schweiz nun das ultimative Duell um den alleinigen WM-Spitzenreiter geben ?

Von den bisherigen WM-Titelträgern der Eishockey-Geschichte sind auch die Tschechen (unter Berücksichtigung der Tschechoslowakei 11 x WM-Gold), Schweden (8 x WM-Gold), die Amerikaner (2 x WM-Gold), Finnen (1 x WM-Gold) und Slowaken (1 x WM-Gold) beim eidgenossenschaftlichen Welt-Championat dabei. Lediglich der Weltmeister von 1936, Großbritannien, der sich in Garmisch-Partenkirchen`36 mit britisch-stämmigen Kanadiern verstärkte, bleibt 2009 außen vor.

In der Gruppe A treffen Kanada, die Slowakei, Weißrussland und Ungarn aufeinander, in der Gruppe B werden sich Russland, die Schweizer Gastgeber, die DEB-Auswahl von Bundestrainer Uwe Krupp und Frankreich heiße Partien liefern, in der Gruppe C werden Schweden, die USA, Lettland und Österreich gegeneinander spielen und in der Gruppe D gibt es die Begegnungen zwischen Finnland, Tschechien, Dänemark und Norwegen, das von Roy Johansen und George Kingston, der mit „Team Canada“ 1994 nach 33 Jahren wieder WM-Gold geholt hatte, trainiert wird. Unvergessen auch die Ära des Wiktor Tichonow bei der „Sbornaja“ mit dreimal Olympia- und achtmal WM-Gold …

Die Vorrundenspiele finden vom 24.April bis 29.April statt. Vom 30.April bis 4.Mai folgt die Zwischenrunde. Die Viertelfinals, für viele Fans der „richtige“ Beginn der WM, werden am 6.Mai bis 7.Mai echte Highlights. Einen Tag später, am 8.Mai, sind die Halbfinals dran und am 10.Mai steigen das „kleine“ und das „goldene“ Finale.

Es bleibt zu hoffen, dass es die DEB-Auswahl mit Glück und Können schafft, das Viertelfinale zu erreichen – das wäre absolute Klasse.

Klasse waren auch die alten Zeiten … Die ersten Weltmeisterschaften waren gleichzeitig Bestandteil der Olympischen Sommerspiele und damit war der Sieger gleichzeitig Olympiasieger. Solche verrückten Entscheidungen konnten auch unsere Vorfahren treffen … Bei Olympia in Antwerpen siegten die Kanadier vor dem „großen Bruder“ USA und der Tschechoslowakei. Bis 1952 – Ausnahme 1936 mit den Briten – gewannen die Kanadier alle olympische Eishockey-Turniere.

Aber 1956, in Cortina d`Ampezzo, waren erstmals die Sowjets bei Winter-Olympia vor Ort und konnten Amerikaner und Kanadier auf die Plätze verweisen. 1960 waren die „Amis“ im „Tal der Indianerfrau“ oben auf. Aber von 1964 bis 1976 war die „Sbornaja“ bei Winter-Olympia das „Maß aller Dinge“. Die Kanadier sollten 1968 mit Pater David Bauer an der Bande mit Bronze bis zum Jahr 1992 die letzte Olympia-Medaille gewinnen. 1972/76 nahmen sie nicht teil – sie sahen sich hinsichtlich des „Amateur-Paragraphen“ des Internationalen Olympischen Komitees gegenüber den Staats-Amateuren oder besser „Staats-Profis“ des Ostblocks benachteiligt.

In Sarajevo 1984 und in Calgary 1988 schrammte Kanada mit Rang vier nur knapp an einer Medaille vorbei. 1992 gab es endlich wieder Olympia-Edelmetall mit Silber. 2002, nach 50 Jahren, gewann „Team Canada“ in Salt Lake City dann endlich wieder das ersehnte Olympia-Gold und war wieder da, wo es nach dem Selbstverständnis auch hingehörte – auf dem ersten Platz des Welt-Eishockeys.

Im eigenen Land musste Kanada sich allerdings Russland geschlagen geben. Daher möchte man schon 2009 die Revanche, um so mit neuem Selbstvertrauen und Rückenwind die „Operation Olympia-Gold“ in Vancouver 2010 einzuleiten.
Dann, „Puck frei“ – bis zum 10. des Wonne-Monates Mai ! Mal sehen, wer 2009 die Nachfolger der Kasatonows, Haseks, Gretzkys, Larionows, Tretjaks oder Kühnhackls werden.

… Und vielleicht gibt es ja auch auf der BUGA in Schwerin, wenn schon kein landesmeisterliches Eishockey-, dann aber zumindest ein „grünes“ Rasen-Hockey-Turnier ?!

M.Michels

F.: Nicht BUGA-Marienkäfer Fiete spielt bei der Eishockey-WM … Mit der Auswahl des diesjährigen Eishockey-WM-Maskottchens bewiesen die Schweizer ihre unverkennbare Fantasie – eine Kuh mit dem Namen „Cooly“  …