Jung und kreativ: Der Rostocker Eiskunstlauf-Verein feiert Geburtstag

Mit Gerhild Höppner im Gespräch

Gerhild Höppner vom Rostocker Eiskunstlauf-Verein über die Entwicklung ihres Vereines, junge Talente, suboptimale Eishallen-Zeiten, das Treffen mit Robin Szolkowy/Aljona Sawtschenko und die Weihnachtsgala 2010

„Konnten uns bereits viel Anerkennung verschaffen …“

Am 5. Dezember 2010 feiert der Rostocker Eiskunstlauf-Verein seinen 10. Geburtstag. Ein Jahrzehnt existiert der kleine, aber feine Verein. Da ist es Zeit für ein würdigendes Resümee!

Frage: Zehn Jahre Rostocker Eiskunstlauf-Verein. Was waren für Sie die Höhepunkte?

Gerhild Höppner: Der Rostocker Eiskunstlauf Verein e. V. widmet sich ausschließlich dem Breitensport. Die Höhepunkte sind dabei in unserem Verein die Show-Programme. Unsere Show-Abteilung haben wir in den letzten Jahren erweitert. Mit unseren Show-Nummern konnten wir uns bereits viel Anerkennung verschaffen. Meisterschaften machen wir in Rostock aber nicht mehr. Wir fahren zu Wettkämpfen nach Berlin und Hamburg, wo wir auch unsere Kürklassenprüfungen ablegen.

Frage: Wie ist eigentlich der Zuspruch zu Ihrem Verein? Gibt und gab es in Ihrem Verein viel versprechende Talente?

Gerhild Höppner: Unser Verein hat gegenwärtig 36 Mitglieder. Die Aktiven sind im Alter von vier bis sechzehn Jahren. Die Trainingszeiten um 13.30 Uhr in der Rostocker Eishalle können allerdings nur wenige nutzen. Dieses trifft für die Aktiven und zum Teil für die ehrenamtlichen Trainer zu und spiegelt sich natürlich in der Mitgliederzahl wieder.

Nach Talenten wird aber immer gesichtet. Die Entscheidung über einen Wechsel ins Leistungszentrum hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Während der 10 Jahre unseres Bestehens konnten wir zwei Läuferinnen nach Berlin vermitteln.

Frage: Nun hat Rostock zwar eine große Eiskunstlauf-Tradition, aber bisweilen hat man den Eindruck, dass diese anmutige Sportart hierzulande mehr als „stiefmütterlich“ behandelt wird. Täuscht der Eindruck?

Gerhild Höppner: Rostock hat zwar eine Erfolgsgeschichte im Eiskunstlaufen, aber es waren andere Vorraussetzungen. Das Eiskunstlaufen gehört mit zu den schwierigsten Sportarten und erfordert viel Training. Das ist in Rostock leider nicht mehr möglich.

Frage: Jährlich gastiert „Holiday on Ice“ in Rostock, wobei schon Eiskunstlauf-Stars, wie Tanja Szewczenko, auftraten. Die Ränge sind fast immer ausverkauft oder zumindest sehr gut gefüllt. Es gibt also eine Eiskunstlauf-Begeisterung in Rostock. Was müßte sich aus Ihrer Sicht ändern, damit Rostock wieder eine „erste Adresse“ in Sachen Eiskunstlaufsport wird?

Gerhild Höppner: Wir freuen uns natürlich, dass es diese Begeisterung für das Eiskunstlaufen gibt und sind bemüht, diese schöne Sportart in Mecklenburg-Vorpommern am Leben zu erhalten. Rostock hat aber nur eine Eishalle und da wird es mit den Trainingszeiten eng. Wir wären schon froh, wenn unsere Läufer einmal in der Woche eine Trainingszeit nach 16.00 Uhr bekämen.

Frage: Es gab sogar schon ein Treffen zwischen dem Eiskunstlauf-Paar Robin Szolkowy/Aljona Sawtschenko, z.B. Weltmeister 2008 und 2009 sowie Olympia-Dritte 2010, in Rostock. In dieser Saison 2010/11 hatte das Duo einen Traumstart mit dem Sieg beim „Skate America“. Was erhoffen Sie sich von den Beiden 2011? Wird es wieder einmal ein Treffen mit Robin/Aljona und dem Verein geben?

Gerhild Höppner: Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy sind gut in den Grand Prix in Paris gestartet. Sie konnten im Vergleich zu „ Skate America“ ihre Form noch steigern. Ihre neue Kür ist anspruchsvoll und bisher haben sie gute Kritiken bekommen. Ich hoffe, dass sie sich 2011 den WM-Titel zurückholen. Ob es noch einmal ein Treffen mit ihnen gibt, kann ich nicht sagen. Ich hoffe es!

Frage: Wo kann man die Talente des Rostocker Eiskunstlauf-Vereines noch live erleben – außer in Rostock? Wird es auch 2010 wieder ein Weihnachtsprogramm geben?

Gerhild Höppner: Ja, wir sind eifrig beim Üben für das Weihnachtsprogramm. Unsere fünfte Weihnachts-Gala findet wieder am 24.12.2010 von 13.00 Uhr bis 15.00 Uhr in der Rostocker Eishalle statt. In den Oktoberferien sind wir deshalb zum Trainieren nach Malchow gefahren.

Durch die großzügige Unterstützung der ICE ist es uns möglich, fast einmal wöchentlich in unserer Heimatstadt gemeinsam zu trainieren. Ohne diese Unterstützung könnten wir unsere Weihnachtsgala und die Auftritte auf den Weihnachtsmärkten nicht realisieren. Am 11.12.2010 sind wir wieder in Schwerin und am 12.12.2010 noch einmal in Kühlungsborn zu sehen.

Dann eine super Geburtstagsfete und weiterhin alles Gute!

Weitere Infos zum Rostocker Eiskunstlauf-Verein e.V. unter: www.eiskunstlauf-rostock.de.