Immerhin das olympische Halbfinale erreicht: Ruderin Marie Dräger

Nun geht es in das B-Finale


Da war einfach nichts zu machen. Für Rostocks Ruderin Marie-Louise Dräger reichte es leider nicht zum A-Finale im Einer bei den Olympischen Spielen in London, wobei die Ruder-Wettkämpfe in Eton stattfinden.

In ihrem Halbfinale gab es leider nur zum sechsten Platz – hinter der Konkurrenz aus Tschechien, Australien, Weißrussland, Russland und Litauen.

Dabei hatte es Marie allerdings – keine Spezialistin für den „schweren“ Einer und erst kurzfristig 2012 in diese Bootsklasse gewechselt, nachdem Lena Müller/Anja Noske den deutschen Doppelzweier der Frauen in Eton vertreten sollten – ohnehin mit wirklich härtester Halbfinal-Konkurrenz zu tun.

Da war die weißrussische Jekaterina Karsten, seit 16 Jahren die Erfolgsruderin im „schweren“ Einer. Die Athletin aus Weißrussland wurde 1996 und 2000 jeweils Einer-Olympiasiegerin, 2004 Olympia-Zweite (hinter der Warenerin Katrin Rutschow-Stomporowski) und 2008 Olympia-Dritte. Zudem konnte Jekaterina sechsmal Weltmeisterschaftsgold zwischen 1997 und 2009 erkämpfen – also eine echte Einer-Expertin.

Dazu kamen noch die Tschechin Miroslava Knapkova, die amtierende Weltmeisterin von 2011 im Einer, und die Litauerin Donata Vistartaite, die U 23-Weltmeisterin 2010 und 2011 im Einer. Alle Drei – Jekaterina, Miroslava und Donata – jahrelang im Einer erprobt.

Auch die anderen Halbfinal-Kontrahentinnen von Marie – die Australierin Kim Crow, 2011 Vize-Weltmeisterin im Doppelzweier, und die Russin Julia Lewina, Olympia-Dritte im Doppelvierer 2000 – hatten in der Vergangenheit schon ihre große rudersportliche Klasse bewiesen.

Dass es nun mit dem A-Finale nicht klappte, sollte daher kein Grund zur Enttäuschung sein. Seit 1999 ist Marie, Jahrgang 1981, ORC Rostock, sowohl international als auch national regelmäßig vorn dabei. Unvergesslich ihre Erfolge: Weltmeisterin im leichten Doppelzweier 2003 und 2005, Europameisterin im leichten Einer 2010 sowie Weltmeisterin im leichten Einer und im leichten Doppelzweier 2010.

Tragisch und unglücklich die Olympia-Entscheidung 2008 im Doppelzweier, als Marie (mit Berit Carow) nur äußerst knapp, um vier Hundertstel Sekunden, Olympia-Bronze verfehlte – dennoch ein super Resultat.

Natürlich hat MV auch ohne Olympia-Medaille 2012 im Frauen-Einer bisher Erfolge feiern können. Die bereits erwähnte Warenerin Katrin Rutschow-Stomporowski wurde 2004 Olympiasiegerin sowie 2000 Olympia-Dritte in dieser Bootsklasse, dazu noch 2001 Weltmeisterin. Die gebürtige Greifswalderin Cornelia Linse war 16 Jahre vorher bei den Weltmeisterschaften die Beste. Cornelia gewann ihr WM-Gold 1985.

Für Marie gilt aber: Respekt vor ihren sehr guten Leistungen im „schweren“ Einer in Eton! Und nun beste Erfolge im B-Finale …

Marko Michels