Olympischer Triathlon 2012

Anja Dittmer aus Neubrandenburg sehr gute Zwölfte


Sich viermal hintereinander für Olympia qualifiziert zu haben, noch dazu zu den Pionierinnen, den Wegbereiterinnen einer Sportart zu gehören, ist schon ein Wert an sich, ja ein Rekord für die „Ewigkeit“ und die Sportgeschichtsbücher – auch ohne Olympia-Medaille.

Anja – die Erfolgstriathletin „Made in MV“

Anja Dittmer, die Athletin vom SC Neubrandenburg und eine der erfolgreichsten deutschen Triathletinnen der jüngeren Geschichte, schaffte London als erste Athletin aus M-V 2011.

Und auch London erwies sich in der Vergangenheit für Anja als gutes Triathlon-„Pflaster“. Hier belegte sie unter anderem in der WM-Serie 2011 Platz drei. Insofern konnte die Neubrandenburgerin, die sich – wie erwähnt – seit der triathlonsportlichen Olympia-Premiere 2000 immer für den olympischen Wettkampf qualifizierte, hoffnungsvoll dem Start bei den Spielen 2012 entgegen blicken.

Eine olympische Medaille „sprang“ 2000, 2004, 2008 oder 2012 nicht heraus, aber stets zeichnete Anja Kampfgeist, Willensstärke und Einsatz aus.

Doch auch bei Weltcups, Europameisterschaften und Europacups ist Anja Dittmer regelmäßig, seit 18 Jahren, vorn zu finden: Europameisterin 1999, dreifache Mannschafts-Europameisterin 1994, 1999 und 2007 und – ein besonderer Höhepunkt – der Gesamt-Weltcupsieg 2004. Im Jahr 2008 erkämpfte sie zudem im Europacup Platz eins. Im Gesamt-Weltcup, zwei Jahre zuvor, 2006 belegte die vielseitige Sportlerin Platz drei und bei den Sprint-WM in Lausanne 2011 wurde Anja mit der deutschen Team-Staffel ebenfalls Dritte – nur einige Erfolgsbeispiele von vielen.

Triathlon und Anja Dittmer, das ist mehr als nur das „Ausüben eines Sportes“: So lebt sie für ihren Sport – sieben Tage die Woche. Für Anja auch ein Lebensstil nach dem Motto „Aktiv – Fit – Gesund“.

Darf man dann eine nicht mal so gute Platzierung unbedingt harsch kritisieren?! Natürlich nicht, denn es gibt mittlerweile ein Dutzend Athletinnen, die das Podest jederzeit „erklimmen“ können.

In London schaffte die Sportlerin vom SCN immerhin Platz zwölf. Olympiasiegerin 2012 wurde denkbar knapp Nicola Spirig aus der Schweiz vor der Schwedin Lisa Norden. Den dritten Platz belegte die Australierin Erin Densham.

Wie meinte Anja, Jahrgang 1975, vor Olympia: „Ich hoffe, dass ich mit meinem Sport andere inspirieren kann, sich zu bewegen.“.
Das schaffte Anja Dittmer bereits, denn MV ist mittlerweile eine Hochburg des Triathlon-Sportes in Deutschland – auch ein Verdienst von Anja!

Australien und die Schweiz im olympischen Frauen-Triathlon führend …

Ansonsten ist der olympische Triathlon, gerade bei den Frauen, eine Sportart der „Aussies“ und „Eidgenossinnen“.

Im „ewigen“ olympischen Medaillen-Ranking im olympischen Triathlon für Frauen (2000-2012) führt die Schweiz mit 2 x Gold, 1 x Bronze vor „Down Under“ mit 1 x Gold/2 x Silber/2 x Bronze, Österreich (Wobei Kate Allen, die für Österreich startende Siegerin von 2004, gebürtige Australierin ist!) mit 1 x Gold, Portugal sowie Schweden mit je 1 x Silber und den USA mit 1 x Bronze.

Nicht nur Medaillen zählen …

Und … Wer jetzt enttäuscht ist und nörgelt, dass es keine Medaille im Triathlon für MV gab, dem sei in das Stammbuch geschrieben: Olympia ist mehr als das Lechzen nach Medaillen, es geht um das (Aus-)Leben der olympischen Idee, des olympischen Gedankens.

Anja bewies im letzten olympischen Zyklus wahrlich ihre große Klasse. Bei den ITU-WM-Serie in Tongyeong gab es Silber 2010, dann in London 2011 Bronze und bei den Teamsprint-WM 2011 in Lausanne ebenfalls Bronze (Wie eingangs beschrieben!). Dazu belegte die Neubrandenburg sehr gute vordere Plätze bei den Wettkämpfen (WM-Serie) 2009 in Hamburg (9.) sowie in London (7.) und sicherte sich 2010 in Madrid den 7.Platz – klasse Resultate.

Ähnliches gilt für das Schweriner Bahnradsport-Ass Stefan Nimke (Schwerin), der verletzungsbedingt in London nicht starten konnte. Auch Stefan feierte herausragende Erfolge im olympischen Zyklus 2008-2012: Weltmeister 2009 im 1000 Meter-Zeitfahren sowie WM-Dritter im Teamsprint, Weltmeister bzw. Europameister 2010 im Teamsprint, Weltmeister 2011 im 1000 Meter-Zeitfahren bzw. im Teamsprint und Europameister 2011 ebenfalls im Teamsprint.

Das soll den Beiden erst einmal eine/einer nachmachen!

Marko Michels