„Friedrichs Musikanten“ in Ludwigslust

Auftakt der Ludwigsluster Klassik im Goldenen Saal im Schloss Ludwigslust

Am Donnerstag, dem 26. August um 19:30 Uhr fällt der Startschuss für die Reihe Ludwigsluster Klassik der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern im Goldenen Saal des Ludwigsluster Schlosses. Mitglieder der Musica Instrumentalis Schwerin (Cembalistin Christiane Lux, Barockviolinistin Brita Lenke, Barockvioloncellist Ruprecht Bassarak und Barockfagottist Rainer Johannsen) sowie der Zitherspieler Michal Müller präsentieren unter Stefan Fischer (Barockvioline) in einer „Musikalischen Abendunterhaltung“ Werke von Hertel, Westenholtz, Pfeiffer, Kuntzen, Müthel, Celestino und Zinck. Dem Konzert geht um 18:30 Uhr ein Vortrag von Prof. Dr. Karl Heller voraus, der in das Thema einführt.

Ein wichtiges Anliegen der Festspiele MV ist es, die überaus reichen aber oft vergessenen kulturellen Schätze des Landes zu heben und in der Reihe Musik aus MV zum Klingen zu bringen. Die Ludwigsluster Klassik ist ein Highlight der Reihe. Im heutigen Kammerkonzert erklingen ausschließlich Kompositionen von Musikern, die am Mecklenburg-Schweriner Hof in Diensten gestanden haben. Einige von ihnen, wie Johann Wilhelm Hertel, Carl Westenholtz und Eligio Celestino, hatten hier unter Herzog Friedrich „dem Frommen“ ihre Hauptwirkungsstätte, für andere – so Adolph Carl Kuntzen, Johann Gottfried Müthel und Otto Zinck – war die Wirkungszeit in Schwerin bzw. Ludwigslust eher eine Durchgangsstation.

Michal Müller studierte am Konservatorium Wien im Hauptfach Klassische Zither. 2001 schloss er das Studium mit der Staatlichen Lehrbefähigungsprüfung ab. Michael Müller ist zur Zeit der einzige ausgebildete Zitherspieler und  -lehrer in Tschechien. In seinem Fach zählt er zu den progressivsten Spielern der Welt und ist als Solist wegen seines einmaligen Ausdrucks und seines persönlichen Vortragsstils gefragt. Neben der klassischen Literatur widmet er sich seiner eigenen Musik, die sich zwischen den Grenzen von Blues, Jazz, Volksmotiven, Worldmusic und freier Improvisation bewegt.

Barockviolinist Stefan Fischer studierte an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und ist seit 1992 Mitglied der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin. 1984 an der Gründung der „Musica Instrumentalis Schwerin“ beteiligt, fungierte er 1993 als Mitbegründer des Mecklenburgischen Barockorchesters „Herzogliche HofKapelle“. Er war von 1991-2006 Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Musikvereins Mecklenburg-Vorpommern e.V. und langjähriger Programmdirektor des „MusikSommer M-V“. Im Januar 2010 wurde ihm die Ehrenurkunde der Stadt Ludwigslust verliehen.

Die „Musica Instrumentalis Schwerin“ wurde vor 25 Jahren in Schwerin gegründet und ist das älteste Ensemble Mecklenburgs, das sich die Aufführung von Werken des umfangreichen Musikerbes des Landes Mecklenburg-Vorpommern auf historischen Instrumenten zur Aufgabe gemacht hat. Für die Vorbereitung der Aufführungsmaterialien werden originale Quellen, vor allem aus den Beständen der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern Schwerin, verwendet. Das umfangreiche Repertoire des Ensembles umfasst neben Werken mecklenburgischer und vorpommerscher Komponisten und Musiker ebenso Kompositionen der bekannten Barockmeister, wie Johann Sebastian Bach, Telemann oder Vivaldi.

Prof. Dr. Karl Heller studierte Musikwissenschaft in Weimar, Jena und Leipzig. Er machte sich durch zahlreiche Veröffentlichungen vor allem zu Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach (u. a. Mitarbeit an der Neuen Bach-Ausgabe) und zur Musikgeschichte Mecklenburgs einen Namen.

Das Ludwigsluster Schloss wurde 1772-1776 durch den Hofbaumeister Johann Joachim Busch in Anlehnung an das Vorbild von Versailles errichtet (daher der Beiname „Mecklenburgisches Versailles“). Es ist bis heute Mittelpunkt einer vollständig erhaltenen spätbarocken Stadtanlage. Friedrich der Fromme begann ab 1763, den Schweriner Hof hierher zu verlegen. Obgleich der Hof im Jahre 1837 nach Schwerin zurückkehrte, blieb das Schloss Jagd- und Sommerresidenz. Im Mitteltrakt liegt der Goldene Saal, der eine dezente Noblesse ausstrahlt, hinter der sich allerdings kostengünstiges Pappmaché verbirgt: selbst Statuen und Büsten wurden in der herzoglichen Kartonfabrik hergestellt.

Karten für das Konzert, das Programm der Saison sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 – 591 85 85 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.

Programm
Do. 26.08., 19:30 Uhr
Ludwigslust, Goldener Saal im Schloss
Musik aus MV
Ludwigsluster Klassik
Musica Instrumentalis Schwerin
Stefan Fischer, Leitung/Barockvioline
Werke von C. A. F Westenholtz, F. A. Pfeiffer, J. W. Hertel, A. C. Kuntzen, J. G. Müthel, E. Celestino, H. O. C. Zinck
Musikalische Abendunterhaltung: Friedrichs Musikanten
C. A. F. Westenholtz: Divertimento per il Cembalo, Violino e Basso Nr. 2 C-Dur „Fatto per S.A.Sma il Principe Federico”
F. A. Pfeiffer: Divertimento per il Fagotto, Violino et Violoncello
J. W. Hertel: Sonata 12 g-Moll  für Violine und B. c.
A. C. Kuntzen: Parthia 3  C-Dur für Zither, 2 Violinen und Baß
J. G. Müthel: Sonata III C-Dur für Cembalo solo
E. Celestino: Trio 4 A-Dur a Due Violini e Basso
H. O. C. Zinck: Sonate Nr. 1 G-Dur pour le Clavecin, avec l’accompagnement d’un Violon et Violoncelle
Preise: € 25,-/15,-
Die Konzertkarte berechtigt zur Ausstellungsbesichtigung ab 10:00 Uhr
18:30 Uhr Konzerteinführung
Mit freundlicher Unterstützung der Ing. Siegmund Henning Anlagentechnik GmbH – SHA GmbH der Ostdeutschen Sparkassenstiftung