Durchschnitt im Jahre 2007 für Ein- und Zweipersonenhaushalte

Durchschnittlich nur noch 1,97 Personen je Privathaushalt; 75,4 Prozent Ein- und Zweipersonenhaushalte
Im Jahresdurchschnitt 2007 verzeichnete das Statistische Amt nach Ergebnissen des Mikrozensus die seit Ersterhebung (1991) höchste Zahl Alleinlebender (333 900 Einpersonenhaushalte) sowie das erstmalige Sinken der durchschnittlichen Haushaltsgröße unter zwei Personen je Haushalt. Die Struktur der Privathaushalte Mecklenburg-Vorpommerns hat sich gegenüber 1991 deutlich verändert. Ein- und Zweipersonenhaushalte stellten im Jahresdurchschnitt 2007 insgesamt 75,4 Prozent aller Privathaushalte (1991: 52,3 Prozent). Eine wesentliche Ursache sind Wanderungsverluste durch die Abwanderung junger Menschen.

Insgesamt gab es im Jahresdurchschnitt 2007 im Land 856 400 Privathaushalte, darunter 333 900 Einpersonenhaushalte (39,0 Prozent), 311 600 Zweipersonenhaushalte (36,4 Prozent), 132 800 Dreipersonenhaushalte (15,5 Prozent) und 78 100 Haushalte mit 4 und mehr Personen (9,1 Prozent).

Die durchschnittliche Haushaltsgröße lag im Jahresdurchschnitt 2007 für das Land Mecklenburg-Vorpommern bei 1,97 Personen je Haushalt und damit erstmals unter zwei Personen. Zum Vergleich: Im April 1991 (Ersterhebungsjahr des Mikrozensus) lebten in Mecklenburg-Vorpommern noch durchschnittlich 2,58 Personen je Privathaushalt. In nur noch 24,6 Prozent (!) aller Privathaushalte Mecklenburg-Vorpommerns lebten 2007 mehr als 2 Personen.

Die Entwicklungen im Einzelnen:
Die Zahl der Einpersonenhaushalte nahm seit 1991 jährlich bis zum Jahr 2001 zu (294 200 Einpersonenhaushalte) und sank dann dreimal in Folge bis auf 276 500 Einpersonenhaushalte im März 2004. Im Erhebungsjahr 2007 verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern mit 333 900 Einpersonenhaushalten die höchste Zahl Alleinlebender seit Ersterhebung des Mikrozensus (April 1991). Einpersonenhaushalte waren im Jahresdurchschnitt 2007 die häufigste Haushaltsgröße: Ihr Anteil an allen Privathaushalten lag bei 39,0 Prozent.

Eine Zunahme verzeichneten auch die Zweipersonenhaushalte. Gegenüber dem Vorjahr stieg ihre Zahl um 3 200 bzw. 1,0 Prozent auf insgesamt 311 600 Zweipersonenhaushalte im Jahresdurchschnitt 2007.

Die Zahl der Dreipersonenhaushalte, die in den Vorjahren zunächst noch gestiegen war (2004: + 3,1 Prozent; 2003: + 1,5 Prozent), ging 2005 zurück auf 136 900, sank 2006 weiter (auf 134 800 Dreipersonenhaushalte) und erreichte im Jahresdurchschnitt 2007 132 800. Das entsprach einem Anteil der Dreipersonenhaushalte an allen Privathaushalten im Jahresdurchschnitt 2007 von 15,5 Prozent.

Größere Privathaushalte mit 4 oder mehr Personen werden in Mecklenburg-Vorpommern immer seltener. Während 1991 noch in etwa jedem vierten Privathaushalt 4 oder mehr Personen lebten, wies im Jahresdurchschnitt 2007 nur noch etwa jeder elfte Privathaushalt diese Größe auf. Im Jahresdurchschnitt 2007 gab es noch 60 400 Vierpersonenhaushalte (- 11,0 Prozent bzw. – 7 500 Haushalte gegenüber 2006) und 17 700 Haushalte mit 5 und mehr Personen (+ 7,3 Prozent bzw. + 1 200 Haushalte gegenüber 2006).

Die Bevölkerungs- und Haushaltsstatistiken belegen verschiedene Ursachen dieser Entwicklungen, die hier lediglich separat benannt seien:

So ist der jährliche Wanderungssaldo der 15 bis unter 30-Jährigen nach wie vor negativ. Im Jahr 2007 verlor Mecklenburg-Vorpommern zum Beispiel 21 902 15 bis unter 30-Jährige durch Fortzug, denen nur 13 997 Zuzüge dieser Altersgruppe gegenüberstanden. Das ergab einen Wanderungsverlust Mecklenburg-Vorpommerns bei den 15 bis unter 30-Jährigen von insgesamt 7 905 jungen Menschen. In den Vorjahren stellte sich die Situation vergleichbar dar.

Im Zeitraum 1990 bis 2007 sind in Mecklenburg-Vorpommern 333 153 Personen gestorben und es wurden 226 263 Kinder geboren. Die natürliche Bevölkerungsbewegung war damit deutlich negativ (Saldo: – 106 890 Personen).

In 33,5 Prozent aller Privathaushalte Mecklenburg-Vorpommerns war 2007 die Bezugsperson (Haupteinkommensbezieher) über 60 Jahre alt. Haushalte dieser Altersgruppe stellten 2007 insgesamt auch 29,7 Prozent aller Mehrpersonenhaushalte. Zweipersonenhaushalte mit über 60-jähriger Bezugsperson stellten 27,6 Prozent aller Mehrpersonenhaushalte. Hier ist in den Folgejahren durch Verwitwung in größerer Zahl damit zu rechnen, dass weitere Einpersonenhaushalte entstehen. Verwitwung war 2007 der zweithäufigste Familienstand der Alleinlebenden in Mecklenburg-Vorpommern.