Gespräche über Fortsetzung der schulischen Zusammenarbeit zwischen Wien und M-V

Arbeitstreffen des Bildungsministers Tesch im Bundesland Wien
Am 17. September trifft Bildungsminister Henry Tesch die Kultusministerin für das Bundesland Wien, die Amtsführende Präsidentin des Stadtschulrates, Frau Dr. Susanne Brandsteidl, zu einem Arbeitsgespräch.

Bei den Gesprächen geht es unter anderem um den Erfahrungsaustausch beim Produktiven Lernen. Bei ihrem Besuch im Januar dieses Jahres interessierte sich die Amtsführende Präsidentin des Stadtschulrates für Wien sehr für das in Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich gestartete Projekt des Produktiven Lernens. Der Minister wird bei seinem Arbeitstreffen erste Erfahrungen aus Mecklenburg-Vorpommern vorstellen können.

Weiterhin werden die Zusammenarbeit in bi- und multilateralen Bildungsprojekten, die Förderung des Fremdsprachenunterrichts sowie die Umsetzung des European Regional College beim Besuch im Bundesland Wien auf der Tagesordnung stehen.

Bildungsminister Henry Tesch: „Wir sehen in dieser intensiven Zusammenarbeit eine Möglichkeit, den europäischen Gedanken umzusetzen und wollen uns damit den Herausforderungen des europäischen Prozesses im Bildungssystem stellen. Ein gemeinsames modernes europäisches System des Lehrens und Lernens erhöht die Chance, höchste Qualität im Bildungsbereich gemeinschaftlich zu erreichen.“

„Der regelmäßige Informationsaustausch ist wichtiger Bestandteil der geschlossenen Kooperationsvereinbarung vom Januar 2008. Wir wollen dazu beitragen, das in unseren Schulen das europäische Bewusstsein weiter entwickelt und der interkulturelle Dialog gestärkt wird“, so der Minister.

Hintergrund:

Im Januar 2008 schlossen das Bundesland Wien und Mecklenburg-Vorpommern eine Kooperationsvereinbarung über die zukünftige Zusammenarbeit im Bildungsbereich. Diese Vereinbarung stellt sicher, dass die Zusammenarbeit beider Regionen nach dem Abschluss des europäischen Bildungsprojekts EdGATE fortgesetzt wird und die Kooperation im Bildungsbereich weiter vertieft und dauerhaft geregelt werden.

Oberstes Ziel ist es, junge Menschen auf ein Leben in einem zusammenwachsenden und mobilen Europa vorzubereiten. Dazu sollen Bildungsstrukturen gemeinsam erarbeitet und in den europäischen Regionen umgesetzt werden.

Das derzeit wichtigste Projekt im schulischen Bereich ist das neue INTERREG IV B–Projekt „CENTRAL EUROPE Educational Structure“ (CEe-struct). Es baut auf das Konzept eines European Regional College (ERC) auf. Dabei handelt es sich um den neuen Typus einer europäischen Schule aller Regionen. Mecklenburg-Vorpommern und das Bundesland Wien wollen dieses moderne pädagogische Modell verwirklichen.

Zur Umsetzung des Konzeptes soll CEe-struct eine nachhaltig wirksame Struktur im Bildungsbereich entwickeln. Ein Netzwerk von mehreren European Regional Colleges in den Partner-Regionen wird zentraler Bestandteil dieser neu zu gestaltenden Struktur sein.

Zur Optimierung des European Regional College-Netzwerkes sind vor allem zwei Investitionen nötig: intensive, transnationale Schulung des Lehrpersonals einschließlich der Entwicklung transnationaler Unterrichtsmaterialien sowie die Bildung von Laptop-Klassen zur Realisierung transnationalen Lehrens und Lernens.

In Mecklenburg-Vorpommern soll dieses Schulkonzept im Rahmen der Einführung der Selbstständigen Schule ab dem Schuljahr 2009/10 erprobt werden und u. a. Impulse geben für die Erarbeitung des neuen Fremdsprachenkonzeptes, das sich an den aktuellen europäischen Standards orientiert.