Nachgefragt bei Andre Stache vom SC Laage
Die 31.Olympischen Spiele der Neuzeit rücken näher. 11000 Athletinnen und Athleten aus mehr als 200 Staaten wollen in Rio de Janeiro zwischen dem 5.August und 21.August dabei sein.
Was einst als „Fest für die Sportjugend der Welt“, als „mächtige Stütze des Friedens“ und als „aufrichtiges und faires Miteinander der Sportlerinnen bzw. Sportler“ begründet wurde, droht vollends in einem Sumpf aus Korruption, Betrug, politischer Einflußnahme, Gigantismus und Umweltfrevel zu versinken.
Marginales Interesse ist noch da, aber das Publikum wendet sich in Scharen ab bzw. betrachtet Olympia nur noch als „Massen-Event“, als „Brot und Spiele anno 2016“.
Ist das aber alles zu einseitig beurteilt?!
Nachgefragt bei Sportfreund Andre Stache, der sich schon seit Jahrzehnten tatkräftig beim SC Laage engagiert
Andre Stache über die Olympischen Spiele in Rio, die Doping-Diskussionen im Vorfeld, die Bedeutung der Spiele und die aktuelle Entwicklung beim SC Laage
„Olympia bleibt das größte Sportfest der Welt…“
Frage: Der große deutsche Lyriker Bertolt Brecht meinte einmal: „Der große Sport fängt dort an, wo er längst aufgehört hat, gesund zu sein!“. Wie „gesund“ ist aus Ihrer Sicht der heutige olympische Sport?
Andre Stache: Ich bin davon überzeugt, dass Sportlerinnen und Sportler viel entbehren müssen, um erfolgreich zu sein und sicherlich auch mit ihrer Gesundheit „spielen“, aber alle machen es freiwillig und die Besten belohnen sich mit der Teilnahme an einer Olympiade. Jetzt abzuwägen, was wie gesund ist, halte ich für falsch. Es geht darum, sein Talent zu nutzen und die Welt und sich selbst zu begeistern.
Frage: Die Doping-Diskussion wird auf Russland reduziert, obwohl „Unregelmäßigkeiten“ in dieser Hinsicht auch in anderen Ländern feststellbar sind. Eine Athletin wie Jelena Issinbajewa, die dreifache Weltmeisterin und zweifache Olympiasiegerin im Stabhochspringen, die nie – bei nationalen wie internationalen Kontrollen – positiv getestet wurde, darf in Rio auch nicht starten. Ist „Sippenhaft“ im „Fall Russland“ gerechtfertigt?
Andre Stache: Es ist schlimm zu beobachten, wie Politik gemacht wird und regelrecht eine Doppelmoral gelebt wird. Ich bin der Meinung, dass alle überführten „Doper“ gesperrt werden müssen und das bitte konsequent. Alles andere halte ich persönlich für falsch und schadet dem Weltsport. Gleichzeitig erwarte ich auch, dass Sportlerinnen und Sportler sich dem Problem stellen. Anklagen und meckern sind oft nur selbst gestellte Mauern.
Frage: Wie beurteilen Sie – nach den gesamten Diskussionen um Olympia – noch dessen Bedeutung und Stellenwert in der Welt?
Andre Stache: Olympia bleibt das größte Sportfest der Welt. Schade ist nur, dass es nicht in einem Land stattfindet, das den Aktiven die besten Möglichkeiten bietet, aber da bin ich wieder bei der Politik.
Frage: Trotz allem… Auf welche Wettkämpfe freuen Sie sich dennoch in Rio?
Andre Stache: Natürlich auf die Leichtathletik. Allerdings werde ich auch den Ball- und Kampfsportarten ganz viel Aufmerksamkeit zukommen lassen.
Frage: Und jenseits von Olympia… Welche Aktivitäten haben die Sportlerinnen und Sportler des SC Laage für die Sommermonate geplant?
Andre Stache: Jetzt ist die Zeit der Spendenläufe. Wir werden uns wieder sehr stark beim City-Sport Abendlauf in Rostock am 17.August und beim BLOCKY-Block Spendenlauf am 4.September in Laage einbringen.
Und im September werden wir uns zielgerichtet auf den Staffelmarathon in Neubrandenburg konzentrieren, der uns noch einiges an Punkten im VR-Laufcup bringen kann. Im Oktober sind dann die Landesmeisterschaften im Straßenlauf in Lubmin der absolute Schwerpunkt..
Letzte: Ist der sportliche Nachwuchs beim SC Laage auch gut vertreten?
Andre Stache: Wir sind im Nachwuchsbereich stark vertreten und können nur stolz auf unsere Mädchen und Jungen blicken. Die Gründung der Bambini- Gruppe hat zudem dafür gesorgt, dass wir auch in den kommenden Jahren sehr schnell unterwegs sein werden.
Vielen Dank, dann weiterhin bestes sportliches Engagement und maximale Erfolge!
Marko Michels