Nachgefragt beim Reitsportverband M-V
Der Saison-Höhepunkt für die Reitsportlerinnen und Reitsportler des „alten Kontinents“ sind die Europameisterschaften vom 11.August bis 23.August in Aachen. Bei den letzten europäischen Titelkämpfen in Herning (Springreiten, Dressur) und in Malmö (Vielseitigkeitsreiten) 2013 setzten auch die deutschen Pferdesportlerinnen und -sportler maßgeblich die Akzente.
So wurden die deutschen Springreiter Vize-Europameister hinter Großbritannien. Frankreichs Roger-Yves Bost entschied den Einzel-Wettkampf für sich. In der Team-Wertung der Dressur wurde die deutsche Mannschaft mit Helen Langehanenberg die Nummer eins. In den Einzel-Klassements „Grand Prix special“ und „Grand Prix Kür“ belegte Helen Langehanenberg jeweils Platz zwei hinter Charlotte Dujardin aus Großbritannien.
Sehr erfolgreich waren dann 2013 auch die deutschen Vielseitigkeitsreiter. Das Team schaffte EM-Gold und Michael Jung avancierte ebenfalls zur Nummer eins im Einzel-Wettkampf.
Aber nun ruft, ein Jahr vor den olympischen Wettbewerben in Rio, Aachen die europäische „Reiter-Gilde“…
Wie beurteilt jedoch Hans-Joachim Begall, Geschäftsführer des Pferdesportverbandes M-V, das sportlich Kommende?!
H.J.Begall über die EM in Aachen, das internationale Kräfteverhältnis im Reitsport und kommende wichtige Turniere in M-V
„In der Vielseitigkeit und Dressur die Favoriten…
Frage: Noch drei Monate bis zu den EM im Reitsport in Aachen… Wie lautet Ihre Prognose zu diesen Titelkämpfen?
Hans-Joachim Begall: Die europäische Spitze im Springreiten liegt leistungsmäßig dicht beieinander. Die EM wird durch die Tagesform entschieden. In der Vielseitigkeit und Dressur werden die deutschen Teilnehmer als Favoriten an den Start gehen. Dennoch werden die Briten in beiden Einzelkonkurrenzen ein Wörtchen mitreden.
Frage: Wie beurteilen Sie ansonsten, 14 Monate vor Rio 2016, das internationale Kräfteverhältnis im Reitsport?
Hans-Joachim Begall: Die vergangenen Turniere haben gezeigt, dass auch mit Springreitern aus den arabischen Ländern zu rechnen ist. Aber auch Einzelreiter aus Süd- und Nordamerika heben Chancen auf einen Olympiasieg. Bei den Mannschaften tippe ich auf eine europäische Equipe. In der Vielseitigkeit haben die deutschen Reiter in der Vergangenheit bewiesen, dass sie auch auf anderen Kontinenten erfolgreich sind. In der Dressur wird es wieder so eng zugehen wie 2012 in London.
Frage: In M-V war 2015 bereits reitsportlich viel los. Was waren für Sie die bisherigen Highlights?
Hans-Joachim Begall: Die beiden internationalen Springturniere in Schwerin und in Redefin waren die bisherigen Höhepunkte in M-V. Im Gespannfahren waren das die Turniere in Blievenstorf und Bollewick.
Frage: Welche ganz wichtigen Events stehen 2015 noch im Reitsport-Kalender M-V?
Hans-Joachim Begall: Da sind zwei weitere internationale Turniere in Sommerstorf und Groß Viegeln sowie die Landesmeisterschaften in Dressur und Springen erstmals in Redefin. Für den Nachwuchs wird das Junior-Ostsee-Championat auf der Anlage von Holger Wulschner das Highlight sein.
Viel Erfolg und weiterhin maximale Erfolge für den Reitsport in M-V!
Marko Michels
Foto/Michels: Hans-Joachim Begall, Geschäftsführer des Reitsportverbandes M-V.