Den „Dragon Gold Cup“ im Fokus

Traditionsreiche Regatta im August vor Kühlungsborn


Die „Drachen“ sind wieder in M-V los, aber dieses Mal nicht die „Drachenboot-Sportler“, wie jüngst beim 24.Drachenbootfestival auf dem Pfaffenteich in Schwerin, sondern die Drachen-Segler…

SegelnMichels

Ja, es wird segelsportlich wieder hochkarätig in Mecklenburg-Vorpommern. Nach der „Warnemünder Woche“ und der „Hanse Sail“ lockt nun der „Dragon Gold Cup“ in der traditionsreichen DrachenKlasse vor Kühlungsborn.

Vom 23.August bis 28.August wird die 71.Auflage, seit dem ersten Wettbewerb 1937 vor Schweden, der renommierten und traditionsreichen Segel-Regatta ausgetragen. Davor gibt es an gleicher Stelle vor Kühlungsborn noch den „Dragon Grand Prix“, den einige Segler auch als „Warm Up“ für den „Dragon Gold Cup“ nutzen werden.

Zum diesjährigen „Dragon Gold Cup“, der vom Segelclub Kühlungsborn in ZUsammenarbeit mit der Clyde Yacht Club`s Association sowie dem Deutschen Drachengeschwader organisiert wird, werden rund einhundert Drachen erwartet.

Serien-Sieger der Regatta ist Dänemark mit 32 Erfolgen, Deutschland schaffte bislang 16 Triumphe.

Die segelsportliche Drachen-Klasse hat übrigens eine sehr interessante Geschichte.

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Vor 67 Jahren waren die Drachen los – ganz sportiv und ganz olympisch. Die Drachen-Segler waren bei den Olympischen Spielen 1948 zum ersten Mal im olympischen Programm und weitere sechs Drachen-Regatten unter den olympischen Ringen folgten.

Blick in die olympische Historie

Zehn Länder eroberten dabei olympisches Edelmetall, wobei Norwegen, Premierensieger 1948, mit 2 x Gold vor Dänemark mit 1 x Gold, 2 x Silber, 1 x Bronze und Schweden mit 1 x Gold, 2 x Silber am erfolgreichsten waren.

Die einzelnen olympischen Goldmedaillen bei den Drachen-Seglern gingen dabei 1952 sowie 1956 an Norwegen, 1956 Schweden, 1960 Griechenland, 1964 Dänemark, 1968 die USA und 1972 Australien.

Deutsche Erfolge bei Olympia: Zwischen 1952 und 1972

Auch deutsche Segler waren sehr erfolgreich: 1952 gab es Bronze durch Erich Natusch, Georg Nowka und Theodor Thomsen. 12 Jahre später, bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokyo, gewannen Peter Ahrendt, der im Februar 2013 verstarb, Wilfried Lorenz und Ulrich Mense vom SC Empor Rostock Silber hinter Ole Berntsen, Christian von Bülow und Ole Poulsen aus Dänemark.

Vor Acapulco 1968 ersegelten Paul Borowski, der im Dezember 2012 verstarb, Karl-Heinz Thun und Konrad Weichert Bronze – es siegten George Friedrichs, Barton Jahncke und Gerald Schreck aus den USA.

Bei der vorerst letzten olympischen Regatta der Drachen-Segler 1972 vor Kiel-Schilksee imponierte die Crew vom SC Empor Rostock um Paul Borowski, Karl-Heinz Thun und Konrad Weichert mit Silber – hinter John Cuneo, Thomas Anderson und John Shaw aus Australien. Das westdeutsche Team Franz Heilmeier, Richard Kuchler und Konrad Glas verpasste 1972 Bronze nur knapp.

Zwar sind die Drachen-Segler nicht mehr olympisch, aber internationale Meisterschaften gibt es natürlich weiterhin. Und traditionsreiche Regatten, wie den „Dragon Gold Cup“ 2015 vor Kühlungsborn, ohnehin.

Marko Michels

Übrigens: Im Juli/August gewann das Duo Malte Winkler (Schweriner Yacht-Club) und Matti Cipra (Plauer Wassersportverein) in der 470er Klasse jeweils Silber bei den Junioren-WM und Junioren-EM. mm

Foto/Michels: M-V ist ein segelsportliches Land – mit einer segelsportlichen Tradition in vielen Klassen, nicht nur bei den Drachen.