Demographischer Wandel birgt Chancen und Herausfoderungen für MV

Der demographische Wandel birgt nach Ansicht von Ministerpräsident Erwin Sellering Chancen und Herausforderungen für die weitere Entwicklung des Landes. „Die Menschen in Deutschland erreichen ein immer höheres Lebensalter. Gleichzeitig geht die Zahl der Geburten zurück. Mecklenburg-Vorpommern ist von dieser Entwicklung früher betroffen als andere“, sagte Sellering am Donnerstag beim 2. Regionalen Demographiekonvent im Ostseebad Heringsdorf. „Wir können eine Vorreiterrolle einnehmen: Wenn wir zusammen mit unseren vielen Partnern innovative Lösungen entwickeln, können wir unser Fachwissen exportieren.“

Die Modellregion Stettiner Haff ergreife ihre Chancen im Rahmen des Bundesprojektes „Demographischer Wandel – Zukunftsgestaltung der Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen“. Die Region habe in den vergangenen Monaten gezeigt, dass die Akteure vor Ort ihre Zukunft gemeinsam gestalten wollen.

Das Land unternehme vielfache Anstrengungen, um dem demographischen Wandel zu begegnen, sagte Sellering. Damit junge Menschen im Land bleiben und sich junge Familien in Mecklenburg-Vorpommern ansiedeln, müsse das Land Beschäftigungsmöglichkeiten bieten können. „Viele Menschen entscheiden sich für ein bestimmtes Bundesland oder eine Stadt, weil sie hier einen Job finden und sich die ganze Familie dort wohl fühlt“, sagte Sellering. Auch ein familienfreundliches Angebot sei deshalb ausschlaggebend dafür, wo junge Familien leben wollen. „Mit unserem Ziel, Mecklenburg-Vorpommern zum Kinderland zu machen, sind wir also auf dem richtigen Weg“, sagte Sellering.

Wichtiges Ziel der Landesregierung sei zudem die weitere Entwicklung zum Gesundheitsland Nummer Eins. Das Land könne mit seiner schönen Natur, sauberen Umwelt, guter Gesundheitsversorgung und einem hohen Wohlfühlfaktor um neue Einwohner werben. Auch für die wirtschaftliche Zukunft Mecklenburg-Vorpommerns spiele die Gesundheitswirtschaft eine große Rolle.

Auch die Politik für ältere Menschen gelte es zu stärken, sagte Sellering. Dazu zählten unter anderem ein breites Angebot an Wohnformen für Senioren und das Landesprogramm „Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern“. Außerdem müsse die Infrastruktur den demographischen Erfordernissen angepasst werden. „Unter anderem brauchen wir in dünn besiedelten Regionen kluge Lösungen für den Personennahverkehr“, sagte Sellering.

Mitte 2007 hatte der Bund in den neuen Bundesländern die Ausschreibung für zwei Modellvorhaben unter dem Titel „Demographischer Wandel – Zukunftsgestaltung der Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen“ gestartet. Ziel ist es, auf regionaler Ebene innovative Ansätze zu entwickeln und zu erproben. Die Modellregionen Stettiner Haff – bestehend aus den Landkreisen Ostvorpommern und Uecker-Randow – sowie die Region Südharz-Kyffhäuser in Thüringen konnten sich in einem Wettbewerb durchsetzen. In der Region Stettiner Haff fördert der Bund bis zum Sommer 2009 rund 20 verschiedene Projekte mit insgesamt rund zwei Millionen Euro. Dabei geht es unter anderem um den weiteren Ausbau von Verkehrswegen, um seniorengerechte Infrastruktur und die gemeinsame Vermarktung von Standorten und Produkten der Region.