Betriebe sollten Chance nutzen und sich offensiv um zusätzliche Bewerber kümmern

„Für die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gibt es eine Reihe von Gründen: gute konjunkturelle Vorgaben, ein milder Winter und die anhaltende Wachstumsdynamik im Land.“ Dies sagte Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff in seiner Rede zum 4. Schweriner Arbeitsmarktfrühstück der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Nord, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Wismarsche Straße 405.

Ringstorff weiter: „Wir hatten im letzten Jahr ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent. Das Verarbeitende Gewerbe ist um 19,5 Prozent gewachsen. Damit liegen wir schon im vierten Jahr mit an der Spitze in Deutschland. Viele Unternehmen im Land haben erweitert oder sind dabei. 2007 sind mehr Arbeitsplätze mit Erweiterungen geschaffen worden als mit Neuerrichtungen. Das zeigt, dass das Wachstum in Mecklenburg-Vorpommern zunehmend aus dem Land heraus kommt. Es bleibt zu hoffen, dass das gute Umfeld der Konjunktur trotz internationaler Finanzkrisen weiterhin bestehen bleibt.“

Die Landesregierung und ihre Partner im Bündnis für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit begleiteten weiter offensiv die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Drei Arbeitsgruppen zu den Themen Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern, Zukunft der Arbeit und regionale Entwicklung Vorpommerns diskutierten Chancen und Probleme und würden konkrete Vorschläge zur Umsetzung empfehlen. Ein Bündnisschwerpunkt sehe die Landesregierung in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Der Ministerpräsident: „Mecklenburg-Vorpommern ist auf einem guten Weg. Das absolute Niveau der Arbeitslosigkeit ist jedoch bei uns strukturbedingt nach wie vor zu hoch – auch im Vergleich zu anderen ostdeutschen Ländern. Dabei ist die hiesige Arbeitsmarktsituation durch große Disparitäten geprägt – regional, saisonal und branchenspezifisch. Während etwa im Raum Rostock und Greifswald im metallverarbeitenden Bereich Facharbeiter fehlen, ist zum Beispiel in Teilen des Baugewerbes nach wie vor ein Überschuss an Arbeitskräften vorhanden.“

Der Ministerpräsident forderte alle Akteure in der Arbeitsmarktpolitik dazu auf, diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken und den strukturellen Umbau und die qualitative Aufwertung der Wirtschaft weiter zu unterstützen. Ein zentrales Thema sei in diesem Zusammenhang die Frage des Fachkräfteangebots. Die Betriebe seien gut beraten, vor dem Hintergrund des doppelten Abiturjahrgangs 2008 zu handeln und sich offensiv um die zusätzlichen Bewerber zu kümmern. So viele hochqualifizierte Schulabgänger wie dieses Jahr werde es auf absehbare Zeit nicht mehr geben.

„Den Firmen gehört die Zukunft, die qualifiziert aus- und fortbilden, anständige Ausbildungsvergütungen und Löhne zahlen, familienfreundliche Bedingungen schaffen und ein gutes Betriebsklima pflegen. Firmen mit Qualitätsanspruch – auch an sich selbst – fahren auf Dauer besser“, so der Regierungschef.

Das wirksamste Mittel gegen Arbeitslosigkeit seien und blieben zukunftsträchtige, wissensbasierte Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt. „Bei der Neuaufteilung der europäischen Fördergelder 2007 bis 2013 haben wir dem Rechnung getragen und die Bereiche Forschung, Technologie und Innovationen deutlich gestärkt. Die Wirtschaftsförderung ist nun noch gezielter auf innovative Branchen ausgerichtet. Das trägt langfristig dazu bei, den Arbeitsmarkt durch attraktive Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern dauerhaft zu entlasten“, schloss der Ministerpräsident.