Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus hält heute beim Wirtschaftsstammtisch der Regionalgruppe Ludwigslust des Unternehmerverbandes Norddeutschland in Dömitz (Landkreis Ludwigslust) einen Vortrag zum Thema „Ernährungswirtschaft weiterer Ausbau einer prägenden Branchenstruktur für den wirtschaftlichen Erfolg der Region“.
Schwerpunkt seiner Ausführungen sind die Entwicklung der Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern, deren Förderung, Projektbeispiele sowie der Bürokratieabbau in der Landesverwaltung.
Der Anteil der Ernährungswirtschaft am Umsatz des verarbeitenden Gewerbes in Mecklenburg-Vorpommern betrug im Jahr 2006 35,3 Prozent. Aktuell sind ca. 13.500 Menschen in der Ernährungswirtschaft tätig.
In der Förderperiode 2000-2007 wurden für Agrarinvestitionsförderung (AFP) 39,608 Millionen Euro öffentliche Mittel bereitgestellt, die Gesamtinvestitionen von knapp 129,931 Millionen Euro ermöglichten. Bei der Verbesserung der Verarbeitung und Vermarktung waren dies 117,841 Millionen Euro, die zu 348,733 Millionen Euro Gesamtinvestitionen führten.
In Valluhn (Landkreis Ludwigslust) entstand mit einem Investitionsvolumen von 54,1 Millionen Euro ein hochmodernes Fleischverarbeitungswerk, das von EU, Bund und Land mit insgesamt 18,8 Millionen Euro gefördert wurde. Vor Ort werden täglich 240 Tonnen Fleisch verarbeitet. Produktionsschwerpunkte sind Frischfleisch, Fleisch- und Wurstwaren. Über 300 Arbeitsplätze und 40 Ausbildungsstellen wurden geschaffen.
Minister Dr. Backhaus verweist auch auf die seit 2001 bestehende Initiative der Land- und Ernährungswirtschaft in M-V „Gläserne Produktion“: Durch Schaffung von Transparenz und zuverlässigen Informationen in der Land- und Ernährungswirtschaft werde nach seiner Auffassung die Identität und Authentizität der Produkte über sämtliche Verarbeitungsstufen gewährleistet und letztendlich Verbrauchervertrauen aufgebaut.
Die Perspektiven der Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern sieht Minister Dr. Backhaus unter anderem bei der Erzeugung hochwertiger und gesunder Qualitätsprodukte, in der Einheit von Gastronomie und regionaltypischen Gerichten sowie in der Weiterentwicklung bestehender Stärken wie Forschung und Gesundheitsinfrastruktur. Um diese Ziele zu erreichen, sollen die Wettbewerbsfähigkeit gefördert und Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Entwicklung der Ernährungswirtschaft unterstützen.
Für die Förderperiode bis 2013 sind aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) ca. 40 Millionen Euro zur Förderung von investiven Maßnahmen der Marktstrukturverbesserung eingeplant.