Harry Glawe: Aufarbeitung des menschenverachtenden Grenzregimes der DDR fortführen.
Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Harry Glawe, hat anlässlich des vor 50 Jahren erfolgten Mauerbaus deutlich gemacht, dass die Aufarbeitung des menschenverachtenden Grenzregimes der DDR noch längst nicht abgeschlossen sei.
„Vor 50 Jahren hat die DDR die innerdeutsche Grenze mit umfangreichen Sperranlagen versehen, um zu verhindern, dass die eigenen Bürger das Land verlassen. Die Bevölkerung in der Grenzregion wurde schon früher eingeschüchtert. So muss daran erinnert werden, dass 1952 im Rahmen der „Aktion Ungeziefer“ etwa 12.000 als ‚politisch unzuverlässig’ eingestufte Bürger zwangsumgesiedelt wurden. Im Jahr 1961 siedelte die SED mit der „Aktion Kornblume“ nochmals etwa 2.000 Menschen zwangsweise aus dem Grenzgebiet aus. Auch in den 70er und 80er Jahren gab es weitere Zwangsumsiedlungen. Das Grenzregime der DDR mit vielen Toten und den Zwangsaussiedlungen war von Anfang an unmenschlich. Es diente vor allem dem Machterhalt der SED“, erinnerte Harry Glawe.
Am 9. November 1989 fielen Mauer und Stacheldraht, die am 13. August 1961 quer durch das Land und um Berlin gezogen worden waren. Hunderte Menschen kamen bis dahin beim Versuch, die Grenze zu überwinden, ums Leben. Noch im Februar 1989 wurde der 20-jährige Chris Gueffroy von Grenzpolizisten der DDR erschossen.
„Auch wenn man in der DDR heiraten, Kinder bekommen, fröhlich feiern konnte oder sich persönliche Nischen suchte und es schaffte, in diesen glücklich zu leben, bleibt der Unrechtscharakter bestehen. Die in der Verfassung der DDR festgeschriebene Herrschaft der SED, die Bespitzelung der Menschen durch die Staatssicherheit, das Hineinzwängen von Jugendlichen in Wehrlager, die Inhaftierung politisch Missliebiger und dass es den Schießbefehl gegen die eigene Bevölkerung an der Mauer gab, belegen dies. Es ist im Interesse der Opfer wichtig, dass die Aufarbeitung der Geschichte fortgeführt wird“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende.
Quelle: CDU-Landtagsfraktion