Zahlreiche neue Ausstellungen im Rahmen der Seenlandkunst

Nachdem vor wenigen Tagen die SEENLANDKUNST 2010 mit der zentralen Vernissage in der Zerniner Pfarrscheune eingeläutet wurde, starten an diesem Wochenende in der Region zwischen Schwerin und Schwaan bzw. Neukloster und Mestlin beiderseits der Warnow mehrere Ausstellungen.

SeenlandkunstBereits seit Mittwoch zeigt das Krumme Haus in Bützow (Schlossplatz 2, Di/Mi/Fr/Sa 10-12 Uhr, Mo 13-17 Uhr, Di 13-18 Uhr, Fr 13-16 Uhr) „Figur und Landschaft“ von Annegret Goebeler. Im Katalog dazu charakterisiert die 1943 geb. Künstlerin ihr Schaffen: „Ich liebe die Harmonie und das Natürliche. Landschaften mit Figuren sind meine Motive. Dabei verwende ich Gouachefarben, die, lasierend in einzelnen Farbschichten aufgetragen, vielfältige Abstufungen und Farbräume ergeben. Das Spannende hierbei ist, dass ich immer wieder neue Farbklänge entdecke.“

Am Sonnabend öffnet das Kulturhaus Mestlin (Marx-Engels-Platz 1, Mi-So 11-17 Uhr) mit einer Vernissage um 16 Uhr dem Kunstarchiv Beeskow seine Pforten, aus dessen Sammlungen „Ein weites Feld – Landwirtschaft in der Malerei der DDR“ zusammengestellt wurde. Ausstellungskuratorin Simone Tippach-Schneider wird Betrachtungen zur Kunst vor dem Hintergrund der Agrargeschichte in der DDR anstellen, zahlreiche der Kunstwerke beziehen sich auch auf ländliche Gegenden in Mecklenburg-Vorpommern.

In Baumgarten kann man sich in der Alten Schule (Poststr. 48, Sa/So 13-17 Uhr) an der Kunst des schönen Schreibens (Kalligraphie) von Inis Einbeck erfreuen und im selben Ort die Galerie in der alten Molkerei (Warnowstr. 12, Tel. 038462-28412) aufsuchen. Hausherr Ernst Lau war 35 Jahre lang einer der bekanntesten deutschen Kunst-Drucker und zeigt ab 11. Juli aus seiner imposanten Grafiksammlung Drucke von Max Schwimmer (1895-1960), der vor allem durch seine inspirierten Literaturillustrationen berühmt wurde; Laus Ehefrau Kathrin, die sich als Restauratorin einen Namen gemacht hat, beweist in ihren Gemälden die Eigenständigkeit ihrer Kunst.

Nur wenige Kilometer entfernt präsentiert Rühn in der Winterkirche (Klosterhof 1, Mi-So 13-17 Uhr) „Kunst im Kloster“: Der früher in Bützow und jetzt bei Lüneburg lebende Maler Klaus Plotzki zeigt Mecklenburger Landschaften; der Bildhauer und Holzgestalter Arndt Weigend aus Rukieten bei Schwaan stellt Skulpturen aus Holz und Stein aus: abstrakte Gebilde, die z.T. aus geometrischen Körpern entwickelt sind, aus Holz gesägte Sitzobjekte, aber auch Holzschnitte für den Innen- und Außenbereich (Vernissage So 11 Uhr).

Fernab der Welt, aber dennoch ihr geöffnet (durch die Straße Brühl-Golchen-Richtung Schönlage, dann links ab) ist das Gutshaus von Alt Neteln zu finden (Dorfstr. 6, tägl. 14-18 Uhr, Vernissage So 14 Uhr), das „Kölner Frauenbildern“ ihren Auftritt verschafft: der Fotografin Janet Sinica mit ihrer Reihe „Swimmingpool“, Suzanne Hartkämper mit Zeichnungen und Yano Yo, deren Bilder schon in verschiedenen Ländern zu bewundern waren. Quasi eingeschmuggelt in diese weibliche Phalanx hat sich der ebenfalls in Köln lebende Illustrator Daniel Althausen, dessen Bildfolge „Grau und April“ einen absoluten Kontrapunkt zum momentanen Hochsommer bildet.

Zwei weitere SEENLAND-Ausstellungen nähern sich bereits ihrem Ende zu: im Kunsthaus Bützow (Lange Str.  20, bis 13. Juli, Mo-Fr 12-16 Uhr, Sa 14-16 Uhr) die Landschaften von Ronald Paris, 30 expressive Ölgemälde und Gouachen eines Malers, der die Kunstgeschichte der DDR mitgeprägt hat – auch, indem er der Kunst neue Türen öffnete und durch seine Reputation ihre Spielräume erweiterte. Bis zum 16. Juli zeigt die Sommergalerie in Lübzin bei Warnow (Hauptstr. 7, tägl. 13-17 Uhr) noch Lithografien von Alexandra Lotz. Die Bildhauerin und Grafikerin aus Dargun, 2005 mit dem Meisterschülerpreis der Berliner UdK ausgezeichnet, fand ihre Inspirationen vor allem in dem prachtvollen Garten, der das Lübziner Atelierhaus umgibt und der ebenfalls zum Besuch einlädt.

Weitere Informationen zu allen Ausstellungen sowie einen Lageplan findet man unter www.seenlandkunst.de.