Wo sind die Arbeitszimmer für Lehrer?

Hans Kreher, bildungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, erklärt zur Antwort der Landesregierung auf die Anfrage der FDP-Fraktion zum häuslichem Arbeitszimmer für Lehrkräfte:

„Die FDP-Fraktion hat sich in einer kleinen Anfrage bezüglich der häuslichen Arbeitszimmer an das Bildungsministerium gewandt. Nach Einführung des Steueränderungsgesetzes der Bundesregierung wird ab 2007 ein häusliches Arbeitszimmer nur noch dann anerkannt, wenn es den Mittelpunkt der gesamten betrieblichen Tätigkeit darstellt. Lehrer können dadurch ihr Arbeitszimmer zu Hause nicht mehr steuerlich absetzen. Das Bildungsministerium sieht den Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit ohnehin in der Schule, lässt aber die Frage offen, wie Lehrer den Unterricht vor- und nachbereiten sollen. Durch die Schulschließungen im Lande wurde ja bewusst eine höhere Nutzung der Schulräume erreicht. Den meisten Schulen dürfte es daher schwer fallen Räume zur Verfügung zu stellen, die nach dem Unterricht den Lehrern zur Vor- und Nachbereitung dienen sollen.

Dass Lehrer sich die Arbeitsplätze in Unterrichtsräumen oder Computerkabinetten mit Schülern teilen müssen, kann nicht sein. Das wird der verantwortungsvollen Aufgabe unserer Lehrkräfte nicht gerecht und schafft unnötigen Stress und Frustration. Mir einem Verweis auf die Zuständigkeit der Schulträger, versucht sich das Ministerium auch noch aus der Verantwortung zu stehlen. Die Lehrer sind nicht beim Schulträger, sondern beim Land angestellt. Wo bleibt hier die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers? Der Bildungsminister muss endlich Farbe bekennen und eine vernünftige Lösung im Interesse der Lehrer finden.“