Verbraucher beurteilten Nahverkehr

Neue Verbraucherzentrale befragte landesweit Verbraucher zu ihren Erfahrungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Rostock. Die Neue Verbraucherzentrale hat im Rahmen der Verbraucherinitiative „für mich. für dich. fürs klima.“ vier Monate lang Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern zur Nutzung des öffentlichen Personennahverkehr und zu Hemmnissen dafür befragt. Insgesamt gab es 217 Rückmeldungen, darunter 41 Prozent von „Stammkunden“, 53 Prozent von Gelegenheitsnutzern und sechs Prozent von Nicht-Nutzern des ÖPNV.

Reisezeit, Sauberkeit und Sicherheit wurden fast durchweg positiv hervorgehoben. Tenor der kritischen Verbraucherstimmen war, dass der öffentliche Verkehr gerade im ländlichen Raum in den zurückliegenden Jahren stark eingeschränkt worden sei und in weiten Räumen nur als Schülerverkehr stattfände. Mehr als ein Drittel der Befragten bemängelte zu lange Taktzeiten, besonders über Land, am Abend oder an Wochenenden sowie zu lange Anschluss-Wartezeiten – vor allem wenn diese ungeschützt im Freien verbracht werden müssen. Alternative Angebote, wie Rufbusse oder -taxis waren noch zu wenig bekannt.

Generell wurde bemängelt, dass Tarife oft unverständlich und die Automaten dabei keine große Hilfe seien. Jeder sechste Befragte benannte den Tarifdschungel als ein Hindernis für die Inanspruchnahme des ÖPNV.

In der Einschätzung der Beförderungsentgelte gingen die Meinungen von Nutzern einerseits und Gelegenheits- oder Nicht-Nutzern andererseits am stärksten auseinander: Dieser Unterschied beruht vor allem darauf, dass Vielnutzern Zeitfahrkarten und Abonnements zur Verfügung stehen, während Gelegenheitsnutzer keine derartigen Rabattmöglichkeiten haben.