Spuren im Sand – 100 Jahre Hans Werner Richter

Auf den Usedomer Lebenspfaden des „Gruppe 47“-Gründers

In der Zeit, als sich die Usedomer Fischerdörfer langsam zu kleinen Tourismuszentren entwickelten und die Badegäste das Baden am feinen, weißen Sandstrand für sich entdeckten, hat einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller ganz leise seine Spuren im Seebad Bansin auf der Ostseeinsel Usedom hinterlassen: Hans Werner Richter. Vor genau 100 Jahren erblickte er am 12. November in Neu Sallenthin, einem Ortsteil von Bansin, das Licht der Welt. Ein besonderer Tag, der in diesem Jahr Auftakt der Hans Werner Richter-Tagung bis zum 14. November sein wird.

Drei Tage lang gehen Historiker und Literaturwissenschaftler den literarischen Schätzen und dem Leben Hans Werner Richters im KAISER SPA HOTEL ZUR POST in Bansin auf die Spur. 1947 die Deutschen sind von den Folgen des Zweiten Weltkrieges schwer gezeichnet. Viele von ihnen schreiben ihre Erlebnisse und Erfahrungen aus den vorangegangenen Jahren nieder. Und dann plötzlich, wie aus dem Nichts, formiert sich plötzlich eine Schriftstellergruppierung, die unter dem schlichten Namen „Gruppe 47“ in die Geschichte eingeht. Um den Gründervater Hans Werner Richter reihten sich bedeutende Schriftsteller, unter ihnen auch Günther Grass, Erich Kästner und Marcel Reich-Ranicki. Ihr Ziel? Die Förderung der jungen deutschen Nachkriegsliteratur und die Erziehung der Menschen zur Demokratie. Am 12. November gehen ehemalige Mitglieder der „Gruppe 47“ mit den Gästen auf eine Zeitreise, berichten von den „Tagungen“ und gestatten sicherlich auch einen Blick hinter die Lebenskulissen Hans Werner Richters.

Vom 12. bis 14. November erwarten die Gäste im KAISER SPA HOTEL ZUR POST spannende Vorträge, Lesungen und Diskussionen. Natürlich steht auch der wohl bekannteste Roman Richters „Spuren im Sand“ auf dem Programm.

Auf den Lebenspfaden des Literaten Hans Werner Richter wandeln, das geht auch im Hans Werner Richter Haus in Bansin. Hier ist sein Arbeitszimmer ausgestellt. Nur wenige Hundert Meter entfernt verbrachte Hans Werner Richter seine Kindheit. Kitschige Wandmalereien mit Strandmotiven zieren die weiß und hellblau gestrichenen Veranden. „Villa“ und „Paula“ steht in blauen Buchstaben auf den zwei Straßengiebeln, darunter der Spruch: „Ob Ost, ob West, to Hus is best“. Hans Werner Richter liebte die Insel Usedom, hier war sein „to hus“, wo er auch bestattet wurde.