Sportiv zwischen 2012 und 2013

Die Welt-Titelkämpfe in der Leichtathletik 2013 im Blick


Dem alten Sportjahr geht die Puste aus, das neue lauert schon in den Startblöcken. Zwar geht es im Dezember „zwischen Frühstück und Gänsebraten“ bei den diversen Festivitäten auch noch mehr oder minder sportlich zu, aber die Blicke sind bereits auf 2013 gerichtet.

Sportive Highlights 2013

Und auch im unglücklichen 2013er Jahr wird es hoffentlich viele glückliche Sportlerinnen und Sportler auch aus M-V geben. Wettkämpfe, in denen sich diese beweisen können, gibt es ja zur Genüge. Die Sommer-Universiade in Kasan, die Winter-Universiade in Trentino, die World Games in Cali, die Nordische Ski-WM in Val die Fiemme, die Alpine Ski-WM in Schladming, die Basketball-EM in Slowenien (Männer) und Frankreich (Frauen), die Handball-WM in Spanien (Männer) und in Serbien (Frauen), die Schwimm-WM in Barcelona, die Turn-WM in Antwerpen oder die Leichtathletik-WM in Moskau sind nur einige Beispiele für die „Flut“ an Sport-Events 2013. Auch nach Olympia und Paralympics 2012 gibt es keine sportliche Atempause.

Außerdem werden 2013 „die heißen Vorbereitungen“ auf das runde Jubiläum des TSV Friedland von 1814 weiter vorangetrieben – der älteste Sportverein in Deutschland wird 2014 bereits 200 Jahre.

Von Moskau 1980 zu Moskau 2013

Erst einmal ist allerdings „Aktuelleres“ wichtig. Gerade die Leichtathletik-WM in Moskau 2013 ist mittelbar ein großer sportlicher Höhepunkt des kommenden Jahres, in dem Ort, in dem 1980 Gerd Wessig vom SC Traktor Schwerin Hochsprung-Olympiasieger, Marita Koch vom SC Empor Rostock 400 Meter-Olympiasiegerin und Ilona Slupianek aus Demmin Kugelstoß-Olympiasiegerin wurden. Vom 10. bis 18.August 2013 werden im Lushniki-Olympiastadion die Siegerinnen und Sieger der 14.Leichtathletik-WM ermittelt.

Die Leichtathletik-WM von 1983 bis 2013

Seit 30 Jahren finden mittlerweile Leichtathletik-Weltmeisterschaften kompakt in den Lauf-Wettbewerben und in den technischen Disziplinen statt. Helsinki 1983 bildete den Auftakt. Es folgten die WM-Austragungsorte Rom 1987, Tokyo 1991, Stuttgart 1993, Göteborg 1995, Athen 1997, Sevilla 1999, Edmonton 2001, Paris 2003, Helsinki 2005, Osaka 2007, Berlin 2009 und Daegu 2011.

Bei den bisherigen Leichtathletik-Welttitelkämpfen waren die USA zehnmal (1991, 1993, 1995, 1997, 1999, 2003, 2005, 2007, 2009 und 2011) die erfolgreichste Nation im Medaillen-Ranking. Die DDR konnte 1983 und 1987 die Medaillenwertung gewinnen. Russland konnte 2001 die Spitzen-Position erobern.

Zwischen 1983 und 2011 (plus der drei WM-Entscheidungen 1976 und 1980) waren die Amerikanerinnen und Amerikaner auch die erfolgreichsten Medaillensammler bei den Leichtathletik-WM mit 275 Medaillen, davon 132 x Gold. Dahinter folgen Russland (mit UdSSR) mit 227 Medaillen, davon 69 x Gold), Deutschland (mit DDR, BRD und vereint) mit 144 Medaillen, davon 50 x Gold, Kenia mit 100 Medaillen, davon 38 x Gold, Jamaika mit 89 Medaillen, davon 18 x Gold, Großbritannien mit 76 Medaillen, davon 18 x Gold, Äthiopien mit 49 Medaillen, davon 18 x Gold, und Kuba mit 45 Medaillen, davon 18 x Gold.

Die erfolgreichsten Starterinnen und Starter bei Leichtathletik-WM waren Carl Lewis aus den USA mit 8 x Gold und je 1 x Silber sowie Bronze (aus deutscher Sicht: Lars Riedel mit 5 x Gold, 1 x Bronze) und Merlene Ottey aus Jamaika mit 3 x Gold, 4 x Silber sowie 7 x Bronze (aus deutscher Sicht: Marita Koch und Silke Möller mit 3 x Gold, 1 x Silber).
Leichtathletik-Weltmeisterschaften und M-V – da ging in der Vergangenheit immer einiges.

Die WM in Helsinki 1983 – die Premiere

Bereits in Helsinki 1983… Dort belegte Langstrecken-Ass Hans-Jörg Kunze vom SC Empor Rostock hinter Alberto Cova aus Italien und Mannschaftskollegen Werner Schildhauer Platz drei. Bronze erlief in Helsinki auch die gebürtige Demminerin Ellen Fiedler über 400 Meter-Hürden. Bereits 1980 in Sittard war die gebürtige Demminerin Vize-Weltmeister geworden.

Kuriosum: Es gab vor den ersten Leichtathletik-WM 1983 in Helsinki, bereits 1976 und 1980 WM-Entscheidungen in Leichtathletik-Disziplinen, so 1976 in Malmä über die 50 Kilometer-Gehen-Männer mit dem Sieger Wenjamin Soldatenkow (für die UdSSR/aus Kasachstan) sowie 1980 in Sittard über die 3000 Meter-Frauen mit der Siegerin Birgit Friedmann (Westdeutschland) und über die 400 Meter-Hürden-Frauen mit der Siegerin Bärbel Broschat (DDR) vor Ellen Neumann (Fiedler/DDR) und Petra Pfaff (DDR)…

Aber zurück zu Helsinki`83: Dort gab es zudem „bronzenes Metall“ ebenfalls für Anke Behmer vom SC Neubrandenburg im Siebenkampf und für die gebürtige Demminerin Ilona Slupianek im Kugelstoßen.

Die herausragenden Athleten aus dem heutigen M-V war jedoch die gebürtige Wismarerin Marita Koch, die für den SC Empor Rostock startete. Sie war nicht nur die erfolgreichste Norddeutsche bei den Leichtathletik-WM, sondern zugleich die erfolgreichste Sportlerin in Helsinki überhaupt. Sie gewann die 200 Meter und erkämpfte jeweils mit den DDR-Staffeln über 4 x 100 Meter und 4 x 400 Meter Rang eins. Dazu konnte die Hanseatin noch Silber über 100 Meter hinter Marlies Göhr erringen.

Weitere Starterinnen und Starter aus den damaligen Bezirken Rostock, Schwerin und Neubrandenburg waren in Helsinki ebenfalls „gut drauf“.

Rom 1987 – ein Erfolg auch aus MV-Sicht

Sprinter Thomas Schröder vom SC Neubrandenburg kam über 4 x 100 Meter mit der DDR-Staffel auf den vierten Rang. Zehnkämpfer Torsten Voss vom SC Traktor Schwerin wurde Siebenter – vier Jahre später bei den WM 1987 in Rom erkämpfte er dann den Weltmeister-Titel. Vereinskamerad Jürgen Schult „warf“ sich und seinen Diskus auf den fünften Rang.

In Rom 1987 wurde auch er Weltmeister und in Seoul 1988 gar Olympiasieger. In der 4 x 100 Meter-Staffel der DDR sprintete die gebürtige Stralsunderin Silke Möller vom SC Empor Rostock zusammen mit Marita Koch auf das oberste Podest.

Gute Platzierungen verzeichneten nicht zuletzt Hochspringerin Kerstin Brandt vom SC Empor Rostock (5.Platz) und 100 Meter-Hürdenläuferin Cornelia Oschkenat, die in Neubrandenburg geboren wurde (7.Platz).
Die zweiten Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1987 in der „ewigen Stadt“, in Rom, verliefen dabei aus Sicht der Mecklenburger und Vorpommern ebenfalls sehr erfolgreich.

Einer war „Schuld(t)“, dass die Amerikaner wieder kein WM-Gold im Diskuswerfen holten. Jürgen Schult vom SC Traktor Schwerin, für „Meck-Pomm“ wohl der „Mister Leichtathletik“ aller Zeiten, erzielte die bis dato beste WM-Weite: Mit 68,74 Meter verwies er den Amerikaner John Powell, den Kubaner Luis Delis und den Olympiasieger von 1984 Rolf Danneberg auf die nächsten Plätze. Erfolgreich laufend unterwegs war in Rom auch Hansjörg Kunze vom SC Empor Rostock.

Wieder war er die Zuverlässigkeit in Person und wieder, wie schon bei den WM 1983, erkämpfte er Bronze über die 10000 Meter. Laufenden Erfolg hatte Hansjörg Kunze auch nach der Wende – erst mit dem Mikrofon für den Radiosender Antenne MV, dann in herausragender Position bei AIDA Cruises.
Gold im Diskuswerfen, Bronze über die 10000 Meter – was war das jedoch schon gegen die goldenen Momente eines Alleskönners aus Schwerin.

Torsten Voss vom SC Traktor sorgte mit seinem Weltmeistertitel im Zehnkampf 1987 für die Sensation der Titelkämpfe, während der für unschlagbar gehaltene, allerdings durch Verletzungen im WM-Vorfeld gehandicapte Daley Thompson nur Neunter wurde. Später war der Schweriner auch im Bobsport erfolgreich ! Im 1987er Zehnkampf belegte Christian Schenk vom SC Empor Rostock Platz fünf. Ein Jahr später wurde der Rostocker vor dem Schweriner Olympiasieger in Seoul.

Zweimal Gold nahm Silke Möller vom SC Empor Rostock in Empfang – über 100 Meter und 200 Meter hatte sie ihre Sternstunden in Rom.
Über die 400 Meter konnte die gebürtige Warnemünderin Kirsten Siemon-Emmelmann Bronze erringen. In der 4 x 400 Meter-Staffel setzte sie noch „einen“ drauf: Sie wurde mit der DDR-Auswahl Weltmeisterin.

Die gebürtige Neubrandenburgerin Cornelia Oschkenat nahm in Rom ebenfalls zweimal Edelmetall mit: Bronze im Hürdenlauf (100 Meter) und in der 4 x 100 Meter-Staffel, in der auch die Rostockerin Silke Möller lief.
Auch in den technischen Disziplinen erreichten die Starterinnen aus M-V beachtliche Ergebnisse. Im Diskuswerfen wurde Diana Gansky, die in Bergen geboren wurde, Vize-Weltmeisterin. Im Kugelstoßen gab es Bronze für Ines Müller, die in Grimmen geboren wurde und für den SC Empor Rostock startete. Gegenwärtig betreut sie Jana Schmidt, die bei den Paralympics 2012 Bronze über die 100 Meter erkämpfte.

Ganz knapp verfehlten Anke Vater-Behmer vom SC Neubrandenburg im Siebenkampf und Helga Radtke vom SC Empor Rostock im Weitsprung mit jeweils Platz vier eine Medaille.

Tokyo 1991 – vereintes Deutschland am Start

Vier Jahre später – in Tokyo 1991 – Deutschland war vereint und die UdSSR wie der gesamte Ostblock zerfielen, waren die Blicke auf eine anmutige Neubrandenburgerin auf den Sprintstrecken gerichtet.

Der „Fall Krabbe“

Die „Grace Kelly der Leichtathletik“, die 1,82 Meter große Model(l)-Athletin im wahrsten Sinne des Wortes, Katrin Krabbe, beeindrucke Sportfans und allgemeine Fans. Schon bei den Spielen 1988 war sie der „Hingucker“ auf der Tartanbahn. Ihr sportlicher Stern ging dann bei den EM 1990 in Split „so richtig“ auf, nachdem sie bei den Junioren-WM 1988 bereits zweimal Gold erkämpfen konnte (200 Meter/4 x 100 Meter). Einen Dreifach-Sieg über 100 Meter, 200 Meter und 4 x 100 Meter gab es für die schnieke Läuferin vom Tollensesee in Split.

Auch bei den Weltmeisterschaften 1991 war Katrin Krabbe die Top-Favoritin auf den kurzen Distanzen – und sie wurde dieser Favoriten-Rolle gerecht. Über die 100 Meter und 200 Meter ließ die Neubrandenburgerin ihren Gegnerinnen – allen voran Merlene Ottey aus Jamaika oder Gwen Torrence aus den USA – keine Chance. In den Staffeln gab es jeweils Bronze für sie. Katrin Krabbe war ein Super-Star – erfolgreich, anmutig, glamourös. Sie war zudem der erste gesamtdeutsche Star – noch vor der eigentlichen formalen Wiedervereinigung am 3.Oktober 1990.

In ihren beiden Top-Jahren 1990/91 wurde sie zur „Sportlerin des Jahres“ gewählt – und 1991 gar zur Welt-Leichtathletin und Weltsportlerin. Mehr ging fast gar nicht.

Nur Olympiamedaillen, Olympia-Gold fehlten der jungen Sportlerin, Jahrgang 1969, noch in ihrer Sammlung. Die sollten bei den Spielen 1992 folgen – und eigentlich stand dem nichts im Weg. Eine Hürde nahm sie jedoch nicht und die hieß „Clenbuterol“, ein Asthma-Medikament, das bei entsprechender Anwendung einen Effekt zum Muskelaufbau hat. Es stand damals allerdings nicht auf der offiziellen Dopingliste, und als es bei ihr im Jahr 1992 festgestellt wurde, folgten Sperren, juristische Prozesse und letztendlich das Ende der Karriere, die so außerordentlich erfolgreich startete, so kurz dauerte, nachhaltig wirkte und am Ende eine Heerschar von Pharisäern mit sich brachte.

Diejenigen, auch die Gegnerinnen, die laut „Betrug riefen“, wurden später selbst als Doping-Sünderinnen entlarvt, mancher (west-)deutscher Kommentator, der die „Doping-Verbrechen der DDR“ lauthals kritisierte, übersah die Doping-Sünder westlich der Elbe und mancher Sportfunktionär, der sich gern mit der schönen Katrin fotografieren ließ, litt später an Amnäsie. Um es deutlich zu sagen: „Die flächendeckenden Dopingpraktiken“ der DDR, staatlich verordnet und geduldet, waren und sind nicht hinnehmbar, sind kriminell.

Aber dann müssen auch die zahlreichen Dopingvergehen in Nordamerika, Westeuropa oder Ostasien vor 1990 ebenfalls in den Fokus gerückt werden. Dort waren die Sportler nicht nur durch Fast-Food-Nahrung, koffein- und kohlensäurehaltige Getränke oder leckere Steaks so stark und schnell – genügend Unterlagen hierzu sind vorhanden.

Doping, ob unter real-sozialistischen wie real-kapitalistischen Vorzeichen ist immer ein Verbrechen. Für jede/jeden – ganz gleich woher – müssen aber die gleichen Maßstäbe gelten. Im Fall Katrin Krabbe hatte man deutlich überzogen. Schade. Auch ohne Clenbuterol hätte sie es ganz nach oben schaffen können, einer Sportlerin, der die Natur, „Karl Marx“ oder der liebe Gott (je nachdem, zu wem man sich hingezogen fühlt) das Potential dazu in die Wiege gelegt hatte…

Ihre Neubrandenburger Sportkollegin Grit Breuer war letztendlich von den Geschehnissen ebenfalls betroffen. Sie konnte in Tokyo über 400 Meter hinter der Französin Marie-Josee Perec Silber gewinnen und in der 4 x 400 Meter-Staffel, in der Katrin Krabbe und Christine Wachtel (alle Neubrandenburg) ebenfalls liefen, Rang drei erreichen.

Der gebürtige Rostocker Christian Schenk, 1988 in Seoul Olympiasieger im Zehnkampf, musste in Tokyo`91 dem Amerikaner Dan O`Brien und dem Kanadier Mike Smith den Vortritt lassen. Und Schwerins bester Diskuswerfer aller Zeiten, Jürgen Schult, hatte im „Land der aufgehenden Sonne“ einen „kleinen Hänger“ – Rang sechs gab es für ihn. Ein Jahr später revanchierte er sich mit Olympia-Silber 1992 in Barcelona.

In der japanischen Hauptstadt dabei, wie fort folgend bis 1997, war außerdem die Schweriner Hochspringerin Heike Balck.

Von Tokyo 1991 nach Stuttgart 1993

Die Medaillensammlung von Jürgen Schult wurde ebenfalls 1993 weiter ergänzt. Bronze gab es in Stuttgart. Knapp an den Medaillen vorbei kämpfte sich der Rostocker Christian Schenk im Zehnkampf. Nur um 48 Punkte musste er sich Paul Meier um Bronze geschlagen geben. Andrea Philipp vom Schweriner SC sprintete mit der deutschen Damen-Staffel über 4 x 100 Meter auf Platz fünf, Franka Dietzsch vom SC Neubrandenburg belegte im Diskuswerfen Rang acht und Astrid Kumbernuss (auch SCN)kam auf Platz sechs im Kugelstoßen.

WM in einer schwedischen Metropole 1995

Für Astrid gab es dann aber in Göteborg 1995 WM-Gold…
Vorn mit dabei, dieses Mal aber dort nicht auf dem Treppchen, war wieder Jürgen Schult im Diskuswerfen auf dem fünften Rang; Disziplin-Kollegin Franka Dietzsch landete auf dem siebenten Rang. Und Tanja Damaske, die Speerwerferin mit den MV-Bindungen, wurde Sechste.

Die Athener Welttitelkämpfe 1997

Die folgenden Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1997 in Athen waren dann ein wichtiger (organisatorischer) Test für die Olympischen Spiele 2004. In der Hauptstadt Griechenlands nahmen rund 2300 Sportlerinnen bzw. Sportler aus 200 Ländern an den WM teil und Deutschlands Leichtathletik-Team konnte durchaus zufrieden sein. Es gab fünfmal Gold durch Sabine Braun im Siebenkampf, Lars Riedel im Diskuswerfen und Heinz Weis im Hammerwerfen.

Doch auch zwei Athletinnen aus Mecklenburg-Vorpommern waren ganz oben: Astrid Kumbernuss vom Sportklub Neubrandenburg wurde erneut Weltmeisterin im Kugelstoßen und die in Röbel geborene Grit Breuer konnte in einem furiosen Staffel-Finale über die 4 x 400 Meter Gold für Deutschland sichern.

Andrea Philipp, in Bützow geboren und bis 1994 für den Schweriner Sportklub startend, wurde mit der 4 x 100 Meter-Staffel Vierte. Eine andere gute, bereits erwähnte Bekannte in Mecklenburg, Tanja Damaske, schaffte Bronze im Speerwerfen. Die erkämpfte – fast schon obligatorisch – auch erneut Jürgen Schult im Diskuswerfen.

Sevilla 1999

In Sevilla, zwei Jahre später, 1999 waren M-V-Sportlerinnen und –Sportler ebenfalls wieder im vorderen Bereich zu finden. Die „spanische Luft“ tat auch den Athletinnen und Athleten aus M-V gut. Lange sah es im Diskuswerfen danach aus, als sollte Jürgen Schult nach 1987 sein zweites WM-Gold im Diskuswerfen gewinnen. Doch der US-Amerikaner Anthony Washington machte dem Schweriner einen Strich durch die Goldmedaillen-Rechnung. Dennoch, der Schweriner konnte mit dem Vize-Weltmeistertitel mehr als zufrieden sein.

Ausgelassen jubeln durften in Sevilla zwei Neubrandenburgerinnen. Franka Dietzsch wurde neue Königin im Diskus-Ring, Astrid Kumbernuss wiederholte die WM-Erfolge von 1995 und 1997.

Irrsinnig knapp wurde es im 200 Meter-Lauf der Damen um Platz drei. Am Ende, lange nach der WM, gab es zwei Bronze-Medaillen für Merlene Frazer (Jamaika) und Andrea Philipp, das frühere SSC-Mitglied. Für beide wurden 22,26 Sekunden gestoppt. Mit der 4 x 100 Meter-Staffel wurde die einstige Schwerinerin Fünfte. Grit Breuer aus Röbel konnte mit der 4 x 400 Meter-Staffel Rang drei erlaufen.

WM bei den „Ahornblättern“

Die Weltmeisterschaften im kanadischen Edmonton 2001 verliefen aus M-V-Sicht eher suboptimal. Keine Athletin, kein Athlet aus einem Verein in M-V erkämpfte Edelmetall. Nur dank der gebürtigen Röbelerin Grit Breuer, die mit der 4 x 400 Meter-Staffel den Vize-Weltmeistertitel erkämpfte, ging „Meck-Pomm“ nicht komplett leer aus.

WM-Ehren in Paris

Mehr als 2000 Athletinnen und Athleten aus 203 Ländern wollten bei den WM 2003 in Paris dabei sein. Kein Gold gab es dieses Mal für Deutschland, dafür achtmal Gold für die USA.

Einmal Silber für Annika Becker im Stabhochsprung und dreimal Bronze dank Boris Henry im Speerwerfen, Geher Andreas Erm und die in Bergen auf Rügen geborene Speerwerferin Steffi Nerius blieben das einzige Edelmetall Deutschlands an der Seine. Sonja Kesselschläger vom SC Neubrandenburg wurde im Siebenkampf Achte. Ein bisschen wenig für die Leichtathletik-Nation Deutschland …

Zum zweiten Mal Helsinki – das WM-Jahr 2005

Nach 1983 rief Helsinki 2005 die Leichtathletik-Jugend zum zweiten Mal zu einer WM in die finnische Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommern konnte sich ebenfalls freuen. Franka Dietzsch wurde nach 1999 wieder Diskus-Weltmeisterin und Klub-Kollege Ralf Bartels vom SC Neubrandenburg stieß seine Kugel auf einen Bronze-Rang.

Steffi Nerius belegte im Speerwerfen auch Platz drei, hinter Christina Obergföll, die hinter der Weltrekord werfenden Kubanerin Menendez mit 70,03 Meter einen neuen Europarekord aufstellte.

In Osaka 2007 – goldene Momente für Franka

Im japanischen Osaka fanden die Leichtathletik-WM 2007 statt. Und wieder konnte Franka Dietzsch, bis 2009 zehnfache WM-Teilnehmerin, goldige Momente erleben. Die „Miss Diskuswerfen“ vom SCN ließ der Konkurrenz keine Chance. Steffi Nerius kam im Speerwerfen wieder auf das Podest – und wieder gab es Bronze.

WM-Gold 2009 nach Rügen

WM-Gold sicherte sich dann bei den Heim-WM 2009 in Berlin die gebürtige Rüganerin Steffi Nerius und Ralf Bartels vom SC Neubrandenburg stieß die Kugel zu Bronze. Jonna Tilgner, die einige Jahre für den 1.LAV Rostock startete, war in Berlin WM-Teilnehmerin über die 400 Meter-Hürden. Die Neubrandenburger Siebenkämpferin Julia Mächtig wurde immerhin Neunte.

Silber für Martina 2011

Auch bei den vorerst letzten WM in der Leichtathletik 2011 konnte M-V jubeln. Die gebürtige Schwerinerin Martina Strutz, 2011 für den ESV Hagenow startend, seit 2012 für den SC Neubrandenburg, wurde im Stabhochspringen Vize-Weltmeisterin. Der Rostocker Speerwerfer Mark Frank konnte, wie schon 2005 und 2009, Platz acht belegen.

Mal schauen, was die ambitionierten M-V-Athletinnen und –Athleten, Diskuswerferin Anna Rüh, Kugelstoßer Ralf Bartels oder die hoffentlich wieder erstarkte Siebenkämpferin Julia Mächtig, in Moskau 2013 erreichen werden. Es gilt, im August 2013 leichtathletisch fest die Daumen zu drücken!

Marko Michels