Sonderausstellung „HAUNEBU“

Die erste Sonderausstellung mit dem Titel „HAUNEBU“ wird am 12. Februar 2009 im Kraftwerk Peenemünde eröffnet und dann bis zum 19. April 2009 zu sehen sein.Das ambitionierte Projekt HAUNEBU dekonstruiert eine gängige Verschwörungstheorie zum Zweiten Weltkrieg: deutsche Ingenieure sollen Raumschiffe erfunden haben, mit dem Ziel, den Kriegsausgang für Hitlerdeutschland zu entscheiden. Dieses streng gehütete Geheimnis, die sogenannte „Wunderwaffe“, war eine fliegende Untertasse namens HAUNEBU.

Anhand von künstlerisch verfremdeten historischen Dokumenten bemüht sich der polnische Künstler Hubert Czerepok, sich mit dem Mythos auseinander zu setzen, der in der rechten Szene zunehmend Eingang findet.Im Eulengebirge, einem kleinen Landschaftsstreifen im südwestlichen Polen, steht ein Bauwerk, dessen Sinn bis heute ungeklärt ist. In den Wäldern in der Nähe der Stadt Ludvicowice stehen zwölf in einem Kreis angeordnete Betonpfeiler. Auf ihnen befinden sich waagerecht Betonpfeiler. Diese Konstruktion ist aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Um das Gebäude rankt sich der unwahrscheinliche Mythos, dass Wissenschaftler des Nazi- Regimes hier an einer geheimen „Wunderwaffe“, den so genannten Reichsflugscheiben, gebaut hätten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges sollen die Amerikaner diese Flugkörper, zum Beispiel „HAUNEBU 1 und 2“ sichergestellt haben.

Die kritisch-künstlerische Auseinandersetzung mit besagtem Mythos war ein Motiv der Präsentation von HAUNEBU. Zugleich bildet diese Sonderausstellung auch die Fortführung des mit der jetzigen Sonderausstellung „Grasnarben – Fotografien von ehemaligen NS-Lagern in Nordwestdeutschland“ begonnenen Versuchs, die Dokumentation von eben diesen historischen Stätten des NS-Regimes in einem neuen, ungewohnten Kontext zu präsentieren. Ziel dieser Dekodierung soll es u.a. sein, die methodische Auseinandersetzung mit dieser deutschen Epoche den veränderten Seh- und Lesegewohnheiten anzupassen.