Schnellere Hilfe für MS Patienten

Rostocker Nordic Diagnostic Alliance entwickelt neuartiges DNA-Analysegerät

Die Universität Rostock entwickelt mit dem Rostocker Unternehmensverbund Nordic Diagnostic Alliance ein ultrasensitives DNA-Analyse-Gerät, mit dessen Hilfe individuelle Prognose- und Therapieentscheidungen bei Autoimmunerkrankungen, zum Beispiel Multiple Sklerose und Rheumatische Arthritis, auf der Basis der genetischen Anfälligkeit für die Ausbildung von Krankheitenn der Patienten getroffen werden können. Wie die Universität Rostock mitteilte, soll es bereits in zwei Jahren möglich sein, in einem einfach zu bedienenden System, bis zu 64 DNA-Sequenzen gleichzeitig zu testen. Heutige Verfahren zur DNA-Analyse benötigen mehrere Einzelgeräte für die notwendigen Schritte und sind auf Grund ihres Aufbaus in der Regel deutlich weniger bedienungsfreundlich.

Ende Dezember 2010 hat das Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine Förderzusage (BMBF) aus dem Programm Wachstumskerne für das zweijährige Projekt, an dem zwei Institute der Universität Rostock beteiligt sind, in Höhe von 1,8 Mio. Euro erteilt. Der Direktor der Universität Rostock, Prof. Dr. Wolfgang Schareck bekräftigt, dass derartigen interdisziplinären Projekten die Zukunft gehöre. „Mit der 2007 gegründeten Interdisziplinären Fakultät (INF) haben wir die Weichen richtig gestellt“, so Scharek.

Multiple Sklerose ist mit rund 2,5 Mio. Betroffenen weltweit die zweihäufigste neurologische Erkrankung und bis heute nicht heilbar. Die Krankheit bricht oftmals im Alter von 20-35 Jahren aus und kann zu einer totalen Immobilität und Pflegeabhängigkeit führen. Dabei sind Ausbruch und Verlauf nicht nur von Umwelteinflüssen abhängig, sondern werden auch von den individuellen Genen des Patienten beeinflusst („genetische Dispositionen“). Je früher und gezielter die Krankheit mit Medikamenten behandelt werden kann, desto größer sind die Aussichten, den Verlauf abzuschwächen oder weitere Krankheitsschübe ganz zu unterbinden. „Mit dem Projekt eines ultrasensitiven DNA-Analyse-Gerätes kommen wir dem Ziel, Patienten und Ärzten mit unserer Technologie und unseren wissenschaftlichen Ergebnissen unmittelbar helfen zu können, deutlich näher“, sagt Lars Krüger, Geschäftsführer der Gensoric GmbH.