Rostocker wollen Diabetiker nach MV locken

Glawe: Angebot im Gesundheitstourismus wird ausgebaut

Innovative Ideen für die Gesundheit sind ein besonderes Aushängeschild des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Wirtschaftsminister Harry Glawe konnte am Montag ein weiteres Projekt im Gesundheitstourismus auf den Weg bringen. Er hat dem Rostocker Verein LiNK & VIRTUS e.V. als einem der acht Gewinner des Landesideenwettbewerbs Gesundheitswirtschaft 2011 einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 150.000 Euro übergeben. Der Verein hatte im vergangenen Jahr mit dem Projekt „Urlaub vom Diabetes in MV“ erfolgreich an dem Wettbewerb teilgenommen.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Projekt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Das gesamte Projektvolumen beläuft sich auf 200.000 Euro. Ziel ist es, den Diabetikern Mecklenburg-Vorpommern als Urlaubs- und Erholungsort näher zu bringen und sie bewusst mit maßgeschneiderten Angeboten in den Nordosten zu locken. „Qualität und Spezialisierung spielen gerade im Gesundheitstourismus eine herausragende Rolle“, betonte Harry Glawe. „Die Leute kommen nicht nur wegen unserer schönen Landschaften, sondern auch, weil sie das individuelle Serviceangebot überzeugt. Dieser Ruf kommt nicht von ungefähr und ich freue mich, dass der Verein LiNK & VIRTUS e.V. ein weiteres erfolgversprechendes Vorhaben umsetzen kann“, so der Wirtschaftsminister. Der Verein mit Sitz in Warnemünde ist seit zehn Jahren im Bereich Beratung, Bildung und E-Learning aktiv (www.link-virtus.de).

Diabetes ist eine Volkskrankheit. Deutschlandweit gibt es ca. sechs Millionen Diabetiker, europaweit sogar 50 Millionen. Sie leiden nicht nur körperlich, sondern oft auch seelisch unter den Folgen der chronischen Stoffwechselerkrankung.

Menschen mit Diabetes haben ganz spezielle Ansprüche an ihren Urlaubsort und die medizinische Infrastruktur in der Region. Die Rostocker Projektträger wollen sich darauf einstellen und ganzjährig eine intensive Betreuung durch Diabetologen, Heilpratiker und Kosmetiker bis hin zur diabetikergerechten Vollversorgung im Restaurant offerieren. Mit Hilfe einer gezielten Vermarktung soll eine Netzwerkbildung innerhalb der Hotel-, Ernährungs- und Fitnessbranche erreicht werden. Eine Notfallversorgung soll ebenso wie die benötigten Medikamente bereitstehen. Ein weiterer Ansatz verfolgt den präventiven Gedanken, der auf eine Umstellung der Ess- und Lebensgewohnheiten ausgerichtet ist und auch nach dem Urlaub mit E-Learning-Programmen fortgesetzt werden soll. Gerade Übergewicht und ungesunde Ernährung gelten als Hauptursachen der Krankheit. Durch ein interaktives Web-Portal können die Angebote zukünftig regulär im Netz oder von unterwegs per App abgerufen werden.

„Das Land verfügt zwar über etablierte Strukturen. Wir brauchen aber genau solche frischen Ideen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Zielgruppen im Tourismus anzusprechen“, so Glawe abschließend.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus MV