Nikolai Tokarev springt für erkrankten Fazil Say ein

Tschaikowskys Klavier Konzert Nr. 1 erklingt in Stolpe

Da der türkische Pianist Fazil Say leider kurzfristig erkrankt ist, wird am Sonntag, dem 15. August um 16:00 Uhr in der Scheune des Gutshauses in Stolpe der junge russische Pianist Nikolai Tokarev für ihn einspringen. Das Programm wird sich jedoch nicht ändern. Zusammen mit dem Gstaad Festival Orchestra unter der Leitung von Maxim Vengerov spielt Tokarev Tschaikowskis bekanntes Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll op. 23 – das am häufigsten eingespielte Klavierkonzert überhaupt. Des Weiteren steht Rimsky-Korsakows „Russische Ostern“ und Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ für Orchester auf dem Programm.

Nikolai TokarevNikolai Tokarev gilt als Shootingstar der Szene. Er entstammt einer bekannten Musikerfamilie aus Moskau und wurde bereits als 6-jähriger für seine Orchesterauftritte gefeiert. Mit 14 Jahren ging er auf seine erste Japan-Tournee. In den kommenden Spielzeiten sind Orchesterkonzerte in den großen deutschen und europäischen Musikzentren in Planung wie z. B. in Berlin, Hamburg, München, Paris, Wien, Brüssel, Zürich sowie Tourneen mit dem Philharmonia Orchestra London unter der Leitung von Tougan Sokhiev, den Prager Symphonikern unter Yiri Kout, den Sankt.-Petersbourger Philharmonikern unter Yuri Temirkanov und dem Züricher Kammerorchester. Nikolai Tokarev hat seit 2006 einen Exklusivvertrag bei Sonymusic. Dort ist die erste CD mit Werken von Chopin, Liszt, Schubert, Bach und Rosenblatt 2007 erschienen und mit etlichen Preisen, darunter dem „Echo-Klassik 2007“ ausgezeichnet worden. Die zweite CD „French Album“ mit Werken von Rameau, Ravel, Franck, Debussy und dritte CD „Romantic Concerts“ mit dem Luzern Symphony Orchestra sind im Handel erhältlich. Im Mai 2010 spielte Nikolai Tokarev Tschaikovskys Klavierkonzert b-moll Nr. 1 und Rachmaninovs Klavierkonzert d-moll Nr. 3 mit der Russischen Nationalphilharmonie (Ltg. Vladimir Spivakov) für das Label Sonymusic ein. Die Doppel-CD wird am 17.09.10 am Markt erscheinen..

Der Dirigent und Geiger Maxim Vengerov wurde 1974 in Westsibirien geboren. Schon mit fünf Jahren erhielt er seinen ersten Geigenunterricht und zählt heute zu den großen russischen Geigern des 20. Jahrhunderts. Seit 2005 hat Vengerov eine Professur an der Royal Academy of Music in London inne. Zuvor lehrte er an der Musikhochschule des Saarlandes. Außerdem wurde er 1997 offizieller UNICEF-Botschafter für Musik. Besonders geprägt wurde er von Mstislav Rostropovich und Daniel Barenboim, mit denen er die großen Werke der Geigen-Literatur aufgenommen hat.

Seit diesem Jahr steht Maxim Vengerov nun dem Gstaad Festival Orchestra als Principal Conductor vor und wird die erste internationale Tournee des Orchesters dirigieren. Das Gstaad Festival Orchestra soll den Charakter des Menuhin Festivals repräsentieren und die musikalische Botschaft des Festivals – eine der wichtigsten klassischen Veranstaltungen in der Schweiz – verbreiten. Das Orchester besteht aus rund siebzig Musikern führender nationaler und internationaler Orchester, ergänzt durch rund ein Dutzend Praktikumsstellen für ausgewählte Studenten.

Als Spielstätte dient die Scheune des Gutshauses in Stolpe, die im 12. Jahrhundert in Gedenken an den Märtyrertod Herzog Wartislaw I. als Kloster errichtet wurde. Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges brannte es bis auf die Grundmauern nieder und wurde erst 1994 zu einem stilvollen Landhotel umgebaut.