Neues Fahrradprojekt in MV initiiert

Seidel: Mehr unternehmensübergreifende Dienstleistungsangebote im Fahrradtourismus

In Mecklenburg-Vorpommern soll es mehr unternehmens-übergreifende Dienstleistungsangebote für Radtouristen geben. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub, Landesverband Mecklenburg-Vorpommern (ADFC-MV) hat hierfür ein Projekt initiiert. „Viele Gäste unseres Landes entdecken MV mit dem Fahrrad. Sie machen beispielsweise Tagesausflüge in die Region. Die Nachfrage nach Pauschalangeboten, Angeboten mit Routenvorschlägen, einer fachkundigen Reiseführung oder regional gastronomischen Angeboten steigt, allerdings sind diese zu wenig vorhanden. Das Wertschöpfungspotential der Unternehmen im Bereich Radtourismus muss untereinander besser erschlossen und verknüpft werden“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel am Donnerstag in Schwerin.

Der Wirtschaftsminister hat einen Zuwendungsbescheid an den ADFC-Landesverband MV für die „Vernetzungsstelle Fahrrad – Wirtschaft“ von rund 20.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) übergeben.  „Die Vernetzungsstelle wird Radtouren-Angebote entwickeln, die Touristen und Einheimische auch zu Betrieben jenseits der touristischen Schwerpunkte führen. Außerdem wollen wir erreichen, dass die Fahrradbranche besser kooperiert und den Trend zum Radfahren weiter verstärkt“, sagte der Vorsitzende des ADFC Mecklenburg-Vorpommern Thomas Möller.

„Im Fokus steht die Vernetzung der Fahrradwirtschaft sowie die Vernetzung von regionaler Wirtschaft durch das Fahrrad. Es geht um eine Verbesserung der Qualität im Radtourismus in der Region. Unser  Land setzt gezielt auf eine gut ausgebaute Infrastruktur und guten Service“, so Seidel weiter. Im Zeitraum 2007 bis 2011 sind durch das Wirtschaftsministerium 44 touristische Radwege gefördert worden. Die Gesamtinvestitionen betragen 16,5 Millionen Euro. Der Gesamtzuschuss beträgt rund 11,05 Millionen Euro.

In Rostock ist im Sommer 2009 die bundesweit erste Vernetzungsstelle Fahrradtourismus- und Radverkehrsförderung eingerichtet worden. Das Rostocker Kontaktbüro dient als Anlaufstelle und wird vom ADFC  Mecklenburg-Vorpommern betrieben. „Fahrradfreundliche Hotels, Dienstleister und Anbieter werden auch weiterhin  beim Ausbau  und bei der Qualifizierung ihrer Angebote unterstützt“, sagte Seidel.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit über 240 radfreundliche Gastbetriebe, sogenannte Bett & Bike-Betriebe. Diese Einrichtungen an den Radfern- oder Rundwegen bieten fahrradfreundliche Unterkünfte und Dienstleistungen an und entsprechen den ADFC-Kriterien „Bett & Bike“. Die Liste der radlerfreundlichen und ADFC-zertifizierten Bett & Bike-Betriebe kann unter www.bettundbike.de/bundesland/mev eingesehen werden.

Für fast die Hälfte aller Deutschen zählt Fahrradfahren zu den beliebtesten Urlaubsaktivitäten. „Der Radtourismus ist mit geschätzten fünf Milliarden Euro Umsatz ein beträchtlicher Wirtschaftsfaktor in Deutschland“, sagte Seidel. „Jeder Radtourist gibt rund 70 Euro täglich aus, durchschnittlich wurden für eine Radreise 1.200 Euro ausgegeben.“ Insbesondere in ländlichen Regionen können Hotels und Pensionen von den Radtouristen profitieren, wenn für die Gäste umfangreicher Service und Dienstleistungen rund ums Rad angeboten wird.

Mecklenburg-Vorpommern bietet derzeit sieben Radfernwege mit etwa 2.300 Kilometer Länge und 21 Rundrouten zwischen 100 und 400 Kilometer Länge. Die Radroutenplanung kann in Mecklenburg-Vorpommern interaktiv im Internet oder per CD erfolgen, Radurlauber können sich zudem per GPS-Navigation durchs Land leiten lassen.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus MV