Neue Lernorte für die jüngere deutsche Geschichte vorgestellt

Bundesbeauftragte Marianne Birthler und Bildungsminister Henry Tesch besuchten Neustrelitz und Neubrandenburg

In Teilen der alten Haftanstalt in Neustrelitz und der ehemaligen Neubrandenburger Stasi-Bezirksverwaltung sollen künftig Lernorte zur jüngeren Geschichte für Schülerinnen und Schüler entwickelt werden.

Damit wird das in dieser Region bereits bestehende Angebot an Gedenkorten in Fünfeichen und Alt Rehse ergänzt.

Darauf haben sich die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Marianne Birthler, und Bildungsminister Henry Tesch heute nach einer Besichtigung dieser beiden ehemaligen Stasi-Einrichtungen geeinigt. Im Herbst soll dazu eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet werden.

Bei ihrem Informationsbesuch wurden sie u. a. vom Landesbeauftragten für die Stasiunterlagen, Jörn Mothes, der Leiterin der BStU-Außenstelle Neubrandenburg, Marita Pagels-Heineking und dem SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Michael Körner begleitet.

Zunächst besuchten sie die ehemalige Haftanstalt in der Töpferstraße (Amtsgericht Neustrelitz), die nach 1950 bis 1985 durch das MfS der DDR genutzt wurde.

Der Rostocker Filmemacher Jörg Hermann zeigte erstmals seinen 30minütigen Film über die Geschichte des Neustrelitzer Hafthauses, der künftig dort bei Präsentationen und Führungen gezeigt werden soll.

Schülerinnen und Schüler des Neustrelitzer Gymnasiums Carolinum, die in der „Arbeitsgruppe Haftanstalt Töpferstraße“ unter der Leitung des MdL Dr. Michael Körner unter anderem an diesem Projekt arbeiten, stellten Ergebnisse ihrer Erforschung der Geschichte des alten Hafthauses vor. Außerdem haben sie Konzepte zur Nutzung von Teilen der ehemaligen Haftanstalt als Stätte des Gedenkens und Erinnerns entwickelt.

Minister Tesch äußerte sich zufrieden darüber, dass die Arbeitsgruppe gemeinsam mit Justizministerin Uta-Maria Kuder eine Lösung gefunden hat, um einen Teil der alten Haftanstalt als Gedenk-, Lern- und Erinnerungsort nutzen zu können. Demnach kann die mittlere Etage des Gebäudes, die baulich noch völlig unverändert ist und damit sehr authentisch wirkt, dafür genutzt werden.