Müritzeum wächst entgegen dem Branchentrend

Mehr Besucher im Müritzeum trotz sinkender Übernachtungszahlen in Mecklenburg-Vorpommern

Die Besucherzahlen im Vergleich zum Jahr 2009 haben sich um ca. 7% gesteigert: 191.000 Besucher konnten im Jahr 2010 im Müritzeum, das sich als Erlebnismuseum und einzigartiges Süßwasseraquarium etabliert hat, begrüßt werden. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund leicht sinkender Übernachtungszahlen in Mecklenburg-Vorpommern und relativ stark sinkender Besucherzahlen bei touristischen Angeboten (Freizeit, Gastronomie) insgesamt bemerkenswert. Die Auswertungen des Tourismusbarometers hatten ergeben, daß das enorme Wachstum der vergangenen Jahre nicht aufrecht gehalten werden konnte. Ein Aspekt dürfte die BUGA in Schwerin Jahre 2009 gewesen sein. Deren Erfolg und Auswirkungen auf die Übernachtungszahlen für das Bundesland Mecklenburgvorpommern ließen sich nicht erneut im Jahr 2010 erfüllen. Im Umkehrschluß bedeutet dies, daß das Müritzeum einen höheren Anteil der regionalen Touristen akquirieren konnte. Speziell der Tagestourismus von den nahen Metropolen Berlin und Hamburg hat ebenso zur Steigerung der Besucherzahlen beigetragen und das Müritzeum zu einem der bedeutsamsten Ausflugsziele in Mecklenburg-Vorpommern gemacht. Gedankt sei allen Unterstützern und Partnern ohne die dieses erneut erfolgreiche Jahr nicht möglich gewesen wäre. Neben den Besucherzahlen ist die betriebswirtschaftliche Stabilität des Müritzeums eine Besonderheit in der Museumslandschaft: die Erlöse aus Eintritt und Shop decken alle anfallenden laufenden und langfristigen Kosten. Damit agiert das Müritzeum als eines der wenigen Museen unabhängig von öffentlichen Haushalten (und deren Sparmaßnahmen).

Erstaunlich ist der saisonale Verlauf der Besucherzahlen. Der schneereiche, kalte und lange Winter 2009/2010 ließ die Besucherzahlen im ersten Quartal 2010 regelrecht einbrechen. Ab der Saison mit den Feiertagswochenenden um Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten konnten die Besucherzahlen allerdings mehr als ausgeglichen werden. Der August 2010 war einer der besten Monate des Müritzeums aus Besuchersicht überhaupt. Auch hier bleibt die Erkenntnis, daß man nichts neu erfinden muß, man muß es nur gut machen: als typisches Indoorangebot der Mecklenburgischen Seenplatte profitierten wir von dem durchschnittlich sehr kühlen und regnerischen Wetter des Monats, da die Touristen nicht alle geplanten Outdoorangebote der Region nutzen konnten. Hier hohe Steigerungsraten zu erzielen war keine Kunst. Wesentlich zum Erfolg des Gesamtjahres trug die durchschnittlich hohe Auslastung über die einzelnen Monate bei. Die Tatsache, daß auch bei strahlendem Sonnenschein und heißer Temperaturen im Juni/Juli 2010 die Besucher in Scharen zu uns kamen, war einer der Schlüssel zu erfolgreich verlaufenden Geschäftsjahr.

An diesem Erfolg soll natürlich angeknüpft werden. Auch in diesem Jahr wird das Müritzeum mit vielen neuen Ideen und tollen Aktionen für die Gäste da sein. So sind spannende Sonderausstellungen zu unterschiedlichsten Inhalten in Vorbereitung: Das Internationale Jahr der Wälder, Einblicke in die Naturmalerei, das Land Fleesensee und das sehr populäre Thema Bernstein werden die wichtigsten Sonderausstellungsinhalte sein. Unabhängig von Sonderausstellungen wird die Besucher auch 2011 die Faszination der Mecklenburgischen Seenplatte mit der heimischen Unterwasserwelt in den Aquarien und des Müritz-Nationalparks im Müritzeum begeistern.

Auch der beliebte Kinderumwelttag im Juni 2011 wird mit vielen Partnern wieder ein Spaß für alle großen und kleinen Kinder. Ein ganz neues und ambitioniertes Projekt startet schon in den nächsten Wochen. Mit dem Workshop „Biologie und Kunst“ wollen wir mit unseren Gästen unter fachlicher Anleitung Naturstudien anfertigen. Die Inspiration für Formen, Farben und Bewegungen kommt unter anderem in durch die Vielzahl der Objekte in unseren Naturhistorischen Landessammlungen.

Eine Auszeichnung macht die Mitarbeiter des Müritzeums seit dem Jahr 2010 besonders stolz: das NaturErlebnisZentrum hat das Siegel „Geprüfte Qualität im Familienland Mecklenburg-Vorpommern“ verliehen bekommen; das heißt: Familien haben es im Müritzeum besonders gut! Zudem sind die Ausstellungsräume und das gesamte Außengelände barrierefrei. Seit dem Sommer 2010 können nun auch sehbehinderte und blinde Menschen durch speziell geschultes Personal durch die Ausstellung geführt werden.

Durch verschiedene Projekte und Kooperationen konnte die Bekanntheit des Müritzeums und der Stadt Waren (Müritz) erneut gesteigert werden. Die Projekte „Wie tickt Natur?“, die Nationalparkpartner des Müritz-Nationalparks und das Netzwerk der Welcome Center der Mecklenburgischen Seenplatte sind dabei ganz wichtige Mitstreiter. Weitere Kooperationen bestehen im MeeresBürger-Netzwerk und im Verbund der Kinder- und Jugendmuseen Deutschland. Zur weiteren Verbesserung der Ausstellung sind im Januar 2011 zwei Schließtage notwendig (24. und 25.01.2011). Ab dem 26. Januar ist das Müritzeum wieder mit frischen Ideen und frischer Farbe für die Besucher und Fans der Mecklenburgischen Seenplatte da.