Menschen in Mecklenburg-Vorpommern immer depressiver

Deutschlandweit mehr Depressive / Besonders junge Männer sind häufiger betroffen

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es offenbar immer mehr Menschen mit Depressionen. Eine Auswertung der KKH-Allianz unter ihren Versicherten ergab: Zwischen 2004 und 2008 sind dort die Krankenhaus-Behandlungen von Depressionen und entsprechenden psychischen Erkrankungen um 19 Prozent gestiegen.

Im gesamten Bundesgebiet nahm die Zahl um 23 Prozent zu. Besonders betroffen sind junge Männer unter 20 Jahren, bei denen ein Anstieg um 41 Prozent zu verzeichnen ist. Insgesamt gab es den größeren Zuwachs jedoch bei Frauen mit einem Plus von 24 Prozent gegenüber 20 Prozent bei Männern.

Die Ursachen für diese generelle Entwicklung sind nach Ansicht von Sven Gäsert vom KKH-Allianz Servicezentrum in Schwerin vielfältig: „Die Wirtschaftskrise und damit verbundene Existenzängste können genauso eine Rolle spielen wie eine zunehmende Orientierungslosigkeit in unserer globalisierten Gesellschaft.“ Darüber hinaus seien Depressionen heute auch weniger tabuisiert, Menschen würden sich folglich eher in ärztliche Behandlung begeben.

„Dass wir uns gerade angesichts des langen Winters an manchen Tagen abgespannt und erschöpft fühlen, ist nicht ungewöhnlich. Hier helfen in der Regel schon frische Luft und Bewegung im Freien“, so Gäsert. „Wer aber über mehrere Wochen Symptome wie Müdigkeit und Antriebslosigkeit verspürt, sollte nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen.“